Prisma

Immer mehr Girls mit Kippe

Auch die vierte bundesweite Kampagne zum Ausstieg aus der Nicotinabhängigkeit "Rauchfrei 2006" will vor allem Jugendliche motivieren, künftig auf den Glimmstängel zu verzichten. Einer amerikanischen Untersuchung zufolge sollte sich diese Motivation vor allem an junge Mädchen richten. Sie greifen immer häufiger zur Zigarette.

Für eine Erhebung des weltweiten Tabakkonsums von Jugendlichen befragten amerikanische Wissenschaftler rund 750.000 Schüler aus 131 Ländern im Alter zwischen 13 und 15 Jahren. Sie fanden heraus, dass etwa neun Prozent aller Befragten regelmäßig rauchen. Dabei waren die Unterschiede hinsichtlich des Zigarettenkonsums zwischen Jungen und Mädchen geringer als zwischen Männern und Frauen. Rund einer von fünf nichtrauchenden Jugendlichen trug sich mit dem Gedanken, demnächst mit dem Tabakgenuss anzufangen. Beinahe die Hälfte der Befragten war zu Hause oder an öffentlichen Plätzen der Exposition durch Zigarettenrauch ausgesetzt, zählte also zu den Passivrauchern. Auch wenn in Deutschland der Raucheranteil bei den 12- bis 17-Jährigen von 28 Prozent im Jahr 2001 auf 20 Prozent im Jahr 2005 zurückgegangen ist, fordern Experten verstärkt Antiraucherkampagnen und eine bessere Aufklärung der Jugendlichen. Wenn bei jungen Menschen frühzeitig ein Verzicht auf das Rauchen gefördert wird, ehe eine langjährige Sucht und schwere Abhängigkeit eintritt, kann damit vielen Gesundheitsrisiken wirksam vorgebeugt werden, betont die deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Auch sollen die Nichtraucher zunehmend vor Tabakrauch in öffentlichen Gebäuden und Räumen geschützt werden. war

Quelle: Lancet, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1016/S0140-6736(06)68192-0

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