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- DAZ 48/2006
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Schwerpunkt Erkältung
Aus der Forschung: Antiinflammatorische und antivirale Effekte von Oxymetazolin
Die Virusinfektion löst lokal an der Nasenschleimhaut eine kaskadenartige Freisetzung von Entzündungsmediatoren aus, die letztlich die klinische Symptomatik des Schnupfens verursachen.
Die antiviralen Wirkungen von Oxymetazolin-haltigen Lösungen wurden an kultivierten virusinfizierten Zellen untersucht. Dieser kausale Wirkmechanismus wurde durch die Hemmung der Aktivität von schnupfenauslösenden Viren mittels Plaquereduktionstest und Bestimmung der Restinfektiosität (Virustitration) nachgewiesen. Als Testsystem dienten menschliche Zellkulturen (HeLa-Zellen), die mit humanen Rhinoviren vom Typ HRV-14 infiziert wurden. Die Zugabe von Oxymetazolin in physiologischen Dosen bewirkte sowohl in der Virustitration als auch im Plaquereduktionsessay eine deutliche, konzentrationsabhängige Reduktion der Virusaktivität. Außerdem wurden direkt viruzide und zellprotektive Effekte beobachtet. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass Oxymetazolin die Expression des für die Bindung des Rhinovirus an die Zelloberfläche verantwortlichen Rezeptorproteins ICAM-1 in vitro vermindert.
Die entzündungshemmenden antioxidativen Wirkungen von Oxymetazolin wurden in verschiedenen Untersuchungen belegt. In einem zellfreien System dienten die Aktivitäten der an den Entzündungskaskaden beteiligten Enzyme 5-Lip–oxygenase und 15-Lipoxygenase als Indikatoren. Die Zugabe von Oxymetazolin ergab hier eine deutliche Hemmung proinflammatorischer Mechanismen. An humanen mononukleären Zellen reduzierte Oxymetazolin signifikant die Bildung von entzündungsfördernden Cytokinen (IL1β, IL6, TNFα). Oxymetazolin scheint durch die antiviralen und entzündungshemmenden Effekte ein multimodaler kausaler Behandlungsansatz in der Therapie der viralen Rhinitis acuta zu sein. ck
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