Apothekenketten unnötig

BERLIN (ks). "Es gibt keine Notwendigkeit für Apothekenketten" – dies erklärte der CDU-Gesundheitspolitiker Rolf Koschorrek letzte Woche im Deutschen Gesundheitsfernsehen (DGF). In der am 16. September ausgestrahlten Sendung "DGF Der Talk" traf Koschorrek auf den Vorsitzenden des schleswig-holsteinischen Apothekerverbandes, Peter Froese – und dieser konnte dem Bundestagsabgeordneten nur zustimmen.

Froese als Diskutant im Deutschen Gesundheitsfernsehen

Wie das DGF vorab meldete, bietet das bestehende Apothekensystem Koschorrek zufolge Sicherheit und Beratung in einem Ausmaß, dass es keinen Sinn mache, mehr Wettbewerb – etwa durch Apothekenketten – zuzulassen. "Ketten können es nicht besser und billiger", wird der Politiker und Zahnarzt zitiert. Und Froese pflichtet ihm bei: "Die Ketten sollen erst mal beweisen, dass sie die zentralen Probleme von Apotheken, wie Beratung, Förderung der Beachtung von Verschreibungen durch den Patienten, die Flächendeckung im ganzen Land, lösen können wie die bestehenden Apotheken." Beide Gesprächspartner halten es nicht für notwendig die bestehende Marktordnung, nach der ein Apotheker maximal vier Apotheken betreiben darf, zu ändern.

Die mit der Gesundheitsreform neu geschaffenen Vertragsmöglichkeiten – etwa zwischen Kassen und Pharmaherstellern – bewerten Koschorrek und Froese positiv: Die Kassen hätten so ihre Ausgaben um 30 Mio. Euro senken können. Froese machte aber auch deutlich, dass die Neuerungen für ihn als Apotheker mit Einbußen verbunden waren: "Für mich bedeuteten die beiden letzten Reformen einen Verlust an Gewinn um 25%." Dennoch sei der Druck auf die Arzneimittelpreise durch die neuen Verträge zu begrüßen.

Das DGF ist hierzulande der erste bundesweit zu empfangende, unabhängige Sender zum Thema Gesundheit. Es sendet seit 1. April 2007 aus Hamburg und erreicht nach eigenen Angaben derzeit rund 10 Mio. TV-Haushalte über Astra Digital und ausgewählte digitale Kabelnetze. .

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.