Deutschland leicht abgerutscht

BRÜSSEL (ks). Was die Konsumentenfreundlichkeit betrifft, ist das deutsche Gesundheitswesen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern auf Platz fünf abgerutscht – im Vorjahr stand Deutschland im Europa-Gesundheitskonsumenten-Index EHCI noch auf Platz drei. Allerdings kann sich Rang fünf bei 29 verglichenen Gesundheitssystemen nach wie vor sehen lassen.

Patientenrechte: Im Ranking europäischer Gesundheitssysteme belegt Deutschland Platz 5

In dem am 1. Oktober in Brüssel vorgestellten Index belegt das österreichische Gesundheitssystem den ersten Platz. Es folgen die Niederlande (Sieger 2005), Frankreich (Sieger 2006) und die Schweiz. Geprüft wurde in fünf Kategorien: Patientenrechte und -information, Wartezeiten für gängige Behandlungen, Behandlungsergebnisse, die "Generosität" des Systems und der Zugang zu Arzneimitteln. Insgesamt wurden 27 Leistungsindikatoren unter die Lupe genommen.

Während Deutschland bei Wartezeiten oder dem Zugang zu neuen Arzneimitteln und der Erstattung verschreibungspflichtiger Medikamente punkten konnte, hinkt es dem Report zufolge insbesondere in der Kategorie Patientenrechte und -information hinterher. Ein weiteres Manko ist dem Index zufolge, dass es Deutschland an einer öffentlichen Leistungsklassifizierung für seine Krankenhäuser mangelt – hier anzusetzen, "würde die nicht allzu beeindruckenden medizinischen Ergebnisse verbessern", so Johan Hjertqvist, Präsident des für den Index verantwortlichen Beratungsunternehmens Health Consumer Powerhouse.

Auf den hinteren Plätzen landeten die Gesundheitssysteme von Bulgarien, Polen, Litauen, Rumänien, Ungarn und der Slowakei. Schlusslicht ist Lettland. Insgesamt bedürfen dem Report zufolge alle europäischen Gesundheitssysteme weiterer Reformen – selbst Gewinner Österreich erreichte nur 80 Prozent der maximal möglichen Punkte..

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