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- AZ 4/2008
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Wirtschaft
Die Stimmung ist schlecht
Angesichts immer neuer Hiobsbotschaften aus den USA, wo Merrill Lynch und die größte Bank der Welt, die Citigroup, die Anleger mit miserablen Zahlen schockten und die Furcht vor einer Rezession noch verstärkten, kann man sich fast noch glücklich schätzen, dass der Euro Stoxx 50 bis Donnerstagabend "nur" 4,8% auf 4065 Zähler verlor. Lediglich zu Wochenbeginn wurde die Unsicherheit kurzzeitig verdrängt und es wurden kleinere Gewinne eingefahren. Ansonsten präsentierten sich die meisten Aktienkurse den Rest der Woche über mit einem negativen Kurszeichen. Eine nachhaltige Besserung ist nicht in Sicht, darauf verweist zumindest der amerikanische Philly-Fed-Index, der die Stimmung der Industrie in Philadelphia wieder gibt und ein Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in den USA ist. Da er deutlich stärker zurückging als erwartet, kann man auch in den kommenden Tagen von weiter fallenden Kursen ausgehen.
• Die Schweizer Großbank Credit Suisse ist nach Angaben der Zeitung "Sonntag" stärker von der amerikanischen Hypothekenkrise betroffen als angenommen. Deshalb ist bei schwach besicherten Kreditpapieren für das vierte Quartal eine weitere Wertberichtigung von 2,5 Mrd. sfr notwendig.
• Geschäftszahlen des britischen Einzelhandelsunternehmens Marks & Spencer sorgten letzte Woche für alles andere als Begeisterungsstürme. Im letzten Quartal 2007 sanken die Einnahmen demnach um 2,2%. Insbesondere das Weihnachtsgeschäft war nicht zufriedenstellend.
• Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat eine hohe immunogene Wirkung bei Kleinkindern durch Einsatz des Meningitis-Impfstoffs Menveo erzielt. Dies berichtet das "Journal of the American Medical Association". Laut Novartis ist Menveo derzeit der einzige Impfstoff, der Kleinkindern Schutz gegenüber den vier am weitesten verbreiteten Meningokokken-Serogruppen bei Kindern bietet.
• Der Schweizer Warenprüfer SGS hat seine Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2007 veröffentlicht. Demnach fiel das organische Wachstum stärker aus als erwartet. Es kletterte um 12,8%. Damit liegt es deutlich über dem Branchendurchschnitt.
• Nachdem der britische Brauereikonzern Scottish & Newcastle zunächst drei Angebote des dänisch-niederländischen Konsortiums Carlsberg und Heineken ausgeschlagen hat, stehen die Zeichen nun anscheinend auf Einigung. Wie Scottish & Newcastle selbst mitteilte, verhandelt die Konzernführung um ein mögliches Angebot von 800 Pence je Anteilsschein von Scottish & Newcastle.
• Der Telekommunikationsausrüster Alcatel-Lucent ist von der Brasil Telecom mit deren Netzwerk-Service beauftragt worden, weitere Partner gebe es nicht, teilte die Unternehmensführung von Alcatel mit. Offenbar wurde ein Vertrag über zwei Jahre abgeschlossen, der Alcatel-Lucent rund 773 Mio. Euro einbringen soll.
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