Wirtschaft

Drama um Hypo Real Estate

(lk). Wer zum Beginn der vergangenen Börsenwoche dachte, der DAX könne sich von seinem jüngsten Abwärtstrend erholen und wieder zu einem neuen Angriff auf die Marke von 8000 Punkten blasen, sah sich getäuscht. Zwar konnte der Leitindex am Montag leichte Gewinne verbuchen, doch bereits am Folgetag setzte die große Ernüchterung ein. Statt 8000 Punkte zu überwinden sollten sich die Börsianer nun lieber darauf konzentrieren, den Index nicht unter die Marke von 7000 Zählern fallen zu lassen.

Mit einem Minus von 4,3% gegenüber dem Schlusskurs der Vorwoche fiel der DAX bis Donnerstagabend auf 7413 Punkte. Den Anfang vom bitteren Ende markierte die Aussage des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate, stärker von der amerikanischen Immobilienkrise betroffen zu sein als angenommen. Die Aktien des Unternehmens büßten mehr als 30% ein, der DAX sackte um 2,14% ab. Als zusätzlicher Belastungsfaktor erwies sich wieder das Gespenst einer eventuell bevorstehenden Rezession in den USA, das sich auch in den vergangenen Tagen nicht vertreiben ließ. Im Gegenteil! Erschreckend schwache Ergebnisse der Citigroup und von Merrill Lynch verstärkten die Sorgen noch. Da half es auch nichts, dass der amerikanische Notenbankchef Ben Bernanke Signale gab, die auf bevorstehende Zinssenkungen hindeuten. Diese erwartet der Markt sowieso.

Die Wolfsburger Volkswagen AG hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Autos ausgeliefert und einen neuen Absatzrekord aufgestellt. Nach Angaben des Konzerns wurden 2007 mehr als sechs Millionen Fahrzeuge verkauft und somit 7,9% mehr als im Vorjahr.

Der Flughafenbetreiber Fraport hat am Airport Frankfurt im vergangenen Jahr 2,5% mehr Fluggäste befördert als im Vorjahr. Der Frachtumschlag wurde um 1,9% gesteigert. Konzernweit konnten 5,5% mehr Passagiere befördert werden und der Cargoumschlag wurde um 2,9% verbessert.

Die Aktien des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate erlebten vorige Woche ein Debakel. Allein am Dienstag verlor die Aktie knapp 35%. Grund: Eine quasi Gewinnwarnung des Unternehmens. Demnach wird die bisher prognostizierte Eigenkapitalrendite nach Steuern in Höhe von 12% wahrscheinlich nicht erreicht. Zudem wurde eine Wertberichtigung eines US-Wertpapierportfolios in Höhe von 390 Mio. Euro vorgenommen, davon 295 Mio. Euro ergebniswirksam. Weitere Berichtigungen wurden vom Unternehmen nicht ausgeschlossen. Damit hat die amerikanische Immobilienkrise auch dieses Unternehmen erreicht.

Der Rückversicherungskonzern Münchener Rück hat seine Ergebnisprognosen bestätigt. Wie auf einer Analystenkonferenz mitgeteilt wurde, werden beim Ergebnis je Aktie bis zum Jahr 2010 jährliche Zuwachsraten von mehr als 10% angestrebt. Ziel ist, bis 2010 zu den weltweit fünf größten Rückversicherern zu gehören.

Einen Großauftrag über eine Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage hat der zum Industriekonzern Siemens gehörende Geschäftsbereich Energy von der russischen Stadt Perm erhalten. Demnach soll Siemens Schlüsselkomponenten für die Sanierung eines über 60 Jahre alten Heizkraftwerks liefern um so die Stromversorgung auszubauen. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf ca. 100 Mio. Euro.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.