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- AZ 41/2008
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Mehr Umsatz – weniger Gewinn
Die Umsätze der Apotheken in den östlichen Bundesländern sind von Januar bis Juni 2008 um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Die GKV-Umsätze nahmen durch größere Packungen und mehr Verordnungen sogar um 4,7 Prozent zu. Das Plus von 1,7 Prozent bei den Barumsätzen ist der PKV zu verdanken, die Selbstmedikation ging dagegen zurück. Dies berichtete Torsten Eimicke von der Steuerberatungsgesellschaft Treuhand Hannover beim Wirtschaftsseminar des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern am 1. Oktober in Rostock-Warnemünde. In Mecklenburg-Vorpommern stiegen die Apothekenumsätze um durchschnittlich 3,9 Prozent, verteilt auf 4,4 Prozent im GKV-Bereich und 1,8 Prozent bei den Barumsätzen.
Wie schon seit etlichen Jahren haben die Umsatzzuwächse aber nicht auf den Rohgewinn durchgeschlagen. So würden die Rohgewinnspannen der Apotheken im Osten nach 25,4 Prozent im Vorjahr auf voraussichtlich 24,9 Prozent im Jahr 2008 zurückgehen. In Mecklenburg-Vorpommern sinkt die Rohgewinnspanne von 25,2 Prozent auf voraussichtlich 24,6 Prozent. Noch stärker sei der Rückgang bei den Reingewinnen, die durch steigende Kosten belastet würden. Diese entstünden insbesondere durch das umfangreichere und im Durchschnitt immer höher qualifizierte Personal, zusätzlich könne die zuletzt deutlich gestiegene Inflation immer häufiger zu Mieterhöhungen führen. So werde das Betriebsergebnis vor Steuern, das die Treuhand Hannover für eine typische Ost-Apotheke ermittelt, von 92.000 Euro im Vorjahr auf voraussichtlich 88.000 Euro sinken, also um 4,3 Prozent. Diese Trends seien bundesweit zu verzeichnen. So stieg der Umsatz der gesamtdeutschen Durchschnittsapotheke der Treuhand Hannover von 2002 bis 2007 um 12,8 Prozent, während das Betriebsergebnis um 19,1 Prozent zurückging.
Doch auch der Trend zur Filialisierung setzt sich fort, erklärte Eimicke, wobei der Filialisierungsgrad regional sehr unterschiedlich ist. Den größten Anteil an Filialen gibt es im Osten mit Brandenburg an der Spitze und Mecklenburg-Vorpommern mit 11,5 Prozent Filialenapotheken an sechster Stelle. Dann folgt Bayern, das unter den westlichen Ländern den höchsten Filialisierungsgrad aufweist. Von den Filialen im Osten würden 83 Prozent und von denen im Westen 78 Prozent mit Gewinn arbeiten. Der durchschnittliche Gewinn betrage im Osten 4,5 Prozent und im Westen 3,2 Prozent vom Umsatz. Nach den Beobachtungen von Eimicke sind die Filialen im Osten tendenziell größer, die größeren Filialen würden meist übernommen, dagegen seien Neugründungen meist defizitär. Der Trend zur Filialisierung nimmt sogar noch zu. So seien im ersten Quartal 2008 fast 200 neue Filialen hinzugekommen und damit deutlich mehr als im ersten Quartal 2007..
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