Prisma

Den Schmerz nicht an der Entzündung messen

Bei Patienten, die an Fibromyalgie leiden, sind bestimmte Entzündungsindikatoren nicht mit der Stärke der Schmerzen gekoppelt, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Heidelberger Wissenschaftler stellen deshalb den Einsatz von Medikamenten, die entsprechende Botenstoffe hemmen, zur Behandlung der chronischen Schmerzerkrankung in Frage.

Die Ursache der Fibromyalgie ist bislang ungeklärt. Bis zu vier Prozent der Gesamtbevölkerung leiden unter den chronischen Schmerzattacken, wobei die Lebensqualität oft stark eingeschränkt ist. Wissenschaftler der Uniklinik Heidelberg untersuchten 20 Patienten in einer Studie, bei denen herkömmliche medikamentöse Schmerzbehandlungen erfolglos geblieben waren. Während ihres dreiwöchigen stationären Aufenthaltes nahmen die Betroffenen an einer sogenannten multimodalen Schmerztherapie teil, die neben dem Einsatz von Arzneimitteln auch Krankengymnastik, körperliches Training und Psychotherapie beinhaltete. In regelmäßigen Abständen wurde das Blut der Probanden untersucht und ihr persönliches Schmerzempfinden auf Fragebögen dokumentiert. Bereits nach drei Wochen ließ sich ein Rückgang der Schmerzintensität verzeichnen, obwohl Entzündungsmarker wie Interleukin 8 unverändert hoch im Blut vorlagen. Die Forscher geben an, dass entzündungsfördernde Botenstoffe bei Fibromyalgie keine Aussage über die Stärke der Schmerzen zulassen und eine entsprechende Medikation mit antiinflammatorischen Substanzen fraglich sei. war

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 150/2008, 2.9.2008

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