Prisma

Das Geheimnis der Marathon-Maus

Fehlt Mäusen das Gen für ein bestimmtes Muskeleiweiß, entwickeln sie sich zu "Marathonläufern". Inwiefern sich die Erkenntnis von Skelettmuskeln auf die Herzmuskulatur übertragen lässt, wollen Kardiologen in Heidelberg herausfinden.

Normalerweise ist der Anteil verschiedener Fasertypen im Muskel streng reguliert, um den wechselnden Anforderungen gerecht zu werden. Wichtig für die Anpassung ist das Zusammenspiel des Eiweißes Calsarcin 2 mit dem Muskelprotein Calcineurin, das die Ausbildung langsamer Fasertypen fördert. Mäuse wurden nun gentechnisch so verändert, dass Calsarcin 2 im Muskel nicht gebildet wurde. Die Aktivität von Calcineurin blieb daher unkontrolliert, wodurch sich überdurchschnittlich viele langsame Muskelfasern bildeten. Im Gegensatz zu schnellen Muskelfasertypen, die sofort einsatzbereit sind, aber rasch ermüden, reagieren langsame Muskelpartien verzögert, arbeiten dafür jedoch länger. Im Lauftest waren die Knock-out-Mäuse deutlich ausdauernder als ihre normalen Artgenossen. Mit den Ergebnissen hoffen die Wissenschaftler auf Fortschritte bei der Behandlung von Herzmuskelschwächen, da viele molekulare Prozesse in Herz- und Skelettmuskulatur ähnlich sind. war

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 189/2008

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