Arzneimittel und Therapie

Komplexe Steuerung der angeborenen Immunantwort

Das angeborene Immunsystem reagiert auf Bakterien, Parasiten oder Pilze mit der Freisetzung von antimikrobiellen Peptiden, die die Eindringlinge unschädlich machen. Jetzt wurde ein neues Glied in der Signalkette entdeckt, die die Auslösung dieser angeborenen Immunantwort steuert.

Die Zellen des angeborenen Immunsystems erkennen Strukturen von Pathogenen (beispielsweise das Lipopolysaccharid von Bakterien) über spezielle Rezeptoren auf ihrer Oberfläche. Werden diese sogenannten Toll-ähnlichen Rezeptoren, kurz TLR, durch mikrobielle Invasoren aktiviert, so setzen sie komplizierte intrazelluläre Signalketten in Gang, die das angeborene Immunsystem alarmieren. Dabei steuern Transkriptionsfaktoren wie NF-κB die Expression der für die Abwehrreaktion erforderlichen Genprodukte.

Als pharmazeutisch wirksame Stimulanzien dieser angeborenen Immunabwehr kommen TLR-Agonisten in Frage, aber auch in die intrazellulären Signalketten eingreifende Medikamente. Daher ist die Erforschung der an den Signalketten beteiligten Faktoren hochaktuell. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums und des Nationalen Forschungszentrums CNRS in Straßburg haben in diesem Zusammenhang ein neues Protein entdeckt, das für die Bildung des Immunmediators Interleukin 6 gebraucht wird. Dieses von der Taufliege Drosophila bis hin zu Säugetieren (Maus, Mensch) in seiner Struktur bemerkenswert konservierte Protein wurde als Akirin bezeichnet. Es findet sich ausschließlich im Zellkern und kooperiert dort auf noch nicht verstandene Weise mit NF-κB. Neben der angeborenen Immunantwort beeinflusst es offenbar auch entwicklungsbiologisch relevante Prozesse.

 

Quelle

Pressemitteilung des DKFZ vom 15. Januar 2008

http://idw-online.de/pages/de/news242872

 


ahr

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