Prisma

Placeboeffekt hängt von den Genen ab

Schwedische Wissenschaftler haben den Placeboeffekt genauer unter die Lupe genommen. Sie konnten zeigen, dass die genetische Ausstattung eines Menschen dabei eine Rolle spielt.

Für ihre Studie wählte das Team um Tomas Furmark von der Universität Uppsala Patienten mit einer sozialen Phobie, die einen öffentlichen Vortrag halten mussten. Die Hälfte der insgesamt 108 Probanden erhielt zuvor Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) zur Behandlung ihrer Angst, die andere Hälfte Placebos. Letztere wirkten in 40 Prozent der Fälle ebenso gut wie die SSRI. Warum nicht alle Teilnehmer auf Placebo ansprachen, liegt Furmark zufolge an den Genen. Er untersuchte das Serotonin-Transporter-Gen und das Tryptophan-Hydroxylase-2 Gen (TPH2), die maßgeblich an der Reabsorption und Synthese von Serotonin beteiligt sind. Die Auswertung zeigte, dass ein Großteil der Probanden, die gut auf Placebo angesprochen hatten, Träger einer bestimmten TPH2-Variante waren. Nach Angabe der Studienautoren ist TPH2 das erste Gen, das mit einer Placebowirkung in Verbindung gebracht wird. ral

Quelle: Furmark, T. et al.: J. Neurosci. 2008, 28 (49): 13066–13074

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