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- AZ 42/2009
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Grippe-Trends
Das Frühwarnsystem basiert auf der Annahme, dass Patienten sich über ihre Beschwerden zunächst online informieren, bevor sie zum Arzt gehen. Es wertet dafür Millionen von Anfragen anonymisiert aus. Zur wissenschaftlichen Fundierung des Angebots habe man untersucht, welche Begriffe Nutzer in der Vergangenheit suchten, wenn sich die Grippe ausbreitete, erklärte Google-Sprecher Stefan Keuchel. Dafür griff das Unternehmen auf Daten des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zurück.
Während Google die Prognosen in den USA auf einzelne Bundesstaaten herunterbricht, ist für Deutschland bislang nur ein Bundestrend verfügbar. "’Grippe Trends’ ist kein Konsumentenprodukt", sagte Keuchel. Der Internetkonzern bekundete aber Interesse daran, Daten von örtlichen Behörden zu nutzen, um die Prognosen auf kleinere Gebiete herunterzubrechen. In den USA bietet Google den Service unter dem Namen "Flu Trends" bereits seit November 2008 an. Experten bewerten die Genauigkeit überwiegend positiv. Man wolle bestehende Prognosesysteme nicht ersetzen, betonte Keuchel: "Der Dienst ist eine Ergänzung für Ärzte und Gesundheitsbehörden." Der Service ist nicht kommerziell. Werbung im Umfeld der Karten sei geplant, erklärte das Unternehmen. Die Kosten trägt Google.org – eine Organisation, die der Konzern als seinen "philanthropischen Arm" bezeichnet.
(Internet: www.google.org/flutrends)
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