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Gute Bewertung für deutsches Gesundheitssystem
Der alljährlich von Health Consumer Powerhouse ermittelte EHCI ist ein Bewertungsmaßstab für europäische Gesundheitssysteme. Er berücksichtigt 38 Indikatoren aus den Bereichen Patientenrecht und -information, E-Health, Wartezeiten, Behandlungsergebnisse, Umfang und Reichweite der bereitgestellten Dienstleistungen sowie Zugang zu Arzneimitteln. Der Index wird aus öffentlichen Statistiken, Patientenbefragungen und unabhängigen Studien ermittelt und nimmt eine verbraucherbezogene Position ein.
Bei der diesjährigen Bewertung, die Ende September veröffentlicht wurde, erreichte Deutschland 787 von 1000 möglichen Punkten und damit wie im Vorjahr den sechsten Platz. Die Niederlande führen mit 863 Punkten, gefolgt von Dänemark (819 Punkte), Island (811) und Österreich (795). Deutschland erzielt hohe Werte bei den kurzen Wartezeiten auf Behandlungen und beim Zugang zu Arzneimitteln. In der Kategorie Arzneimittel erreichten nur Dänemark und die Niederlande bessere Werte als Deutschland. Die Behandlungsergebnisse sind in Deutschland relativ gut, aber sie gehören nicht zur absoluten Spitzengruppe. "Dies liegt vermutlich an der hohen Anzahl eher kleinerer allgemeiner Krankenhäuser in Deutschland, die sich nicht spezialisieren", meint EHCI-Leiter Dr. Arne Björnberg. Schwächer schneidet Deutschland in der Kategorie E-Health ab.
Die zusammenfassende Bewertung von Björnberg kann als überzeugende Argumentation gegen die vielfältigen Kritiker des deutschen Systems im eigenen Land interpretiert werden. "Deutschland hat vermutlich das Gesundheitssystem mit den wenigsten Beschränkungen und der größten Verbraucherorientierung in Europa, das den Patienten ermöglicht, nahezu jede Art der Behandlung zu verlangen, wenn sie es wünschen," so Björnberg, "und dies zu durchaus durchschnittlichen Kosten in Westeuropa, was auf ein gutes Funktionieren des Systems hinweist."
Nach Einschätzung der Autoren zeigt die diesjährige Studie, dass die Spitzengruppe der europäischen Gesundheitssysteme dazu übergeht, Gesundheitsinformationen und die Wahlfreiheit zu nutzen, um Patienten in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen und somit Druck für Verbesserungen von unten aufzubauen. Am unteren Ende der Rangliste befinden sich dagegen insbesondere Länder, die an alten Hierarchien und an mangelnder Transparenz festhalten, heißt es in einer Pressemitteilung der Bewertungsagentur. Dieses Ergebnis ist allerdings nicht verwunderlich, weil bei der durchgeführten Bewertung die Patienteninformation selbst ein wesentliches Kriterium ist.
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