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- DAZ 17/2009
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Prisma
Protonenpumpenhemmer bringen nichts bei Asthma
Viele Pulmologen verordnen schlecht kontrollierbaren Asthmatikern mit häufigem Reflux eine PPI-Therapie, da sie sich dadurch eine Verbesserung der Asthmasymptome erhoffen. Die Behandlung ist jedoch nicht evidenzbasiert und mit Hinblick auf die nun vorliegende gemeinsame Studie des US-National Heart, Lung and Blood Institute und der American Lung Association wohl auch nicht mehr haltbar. In die Untersuchung waren 412 Asthmapatienten eingeschlossen, deren Beschwerden trotz Therapie mit inhalativen Steroiden in mittlerer oder höherer Dosierung nicht ausreichend in den Griff zu bekommen waren. Sie hatten kaum oder keine Refluxbeschwerden, so dass eine PPI-Therapie eigentlich nicht indiziert gewesen wäre. Über einen Zeitraum von sechs Monaten erhielten sie dennoch zweimal täglich Esomeprazol oder Placebo. Primärer Studienendpunkt war die Zahl der Asthma-Exazerbationen, definiert als Peak-Flow-Abfall um mehr als 30 Prozent an zwei aufeinander folgenden Tagen oder Notwendigkeit eines Arztbesuchs oder Einnahme von oralen Steroiden. Die Patienten führten zudem ein Asthmatagebuch. Weder in diesen Aufzeichnungen noch bezüglich des Studienendpunktes wurden in der Studie signifikante Unterschiede zwischen Verum- und Placebogruppe gefunden. Für die Studienautoren ist dies der Beleg, dass ein stummer Reflux keine entscheidende Rolle in der Asthmapathogenese spielt und eine PPI-Behandlung somit auch keinen Sinn hat. Durchgeführt werden sollte eine Behandlung mit Protonenpumpenhemmern nur bei solchen Asthmapatienten, die tatsächlich Beschwerden durch einen gastroösophagealen Reflux haben. ral
Quelle: Wise, R. A. et al.: New Engl. J. Med. 2009; 360 (15):1487 – 1499
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