Prisma

Merkel und das Feingefühl

Was bereits lange vermutet wurde, haben amerikanische Forscher jetzt geklärt: die nach ihrem Entdecker benannten Merkel-Zellen sind als Mechanorezeptoren für feine taktile Sinneswahrnehmungen zuständig.

Beim Menschen sind Merkel-Zellen vermehrt in Lippen, Fingerkuppen und an behaarten Teilen des Körpers zu finden. Tiere weisen sie unter den Pfoten und am Ansatz der Schnurrbarthaare auf, wo sie nachtaktiven Vertretern wohl auch bei der Orientierung im Dunkeln helfen. Bereits vor über 100 Jahren von dem Anatom Friedrich Merkel entdeckt, wurden die Zellen zwar schon lange mit der Tastwahrnehmung in Verbindung gebracht, ihre genaue Funktion blieb jedoch umstritten. Wissenschaftler vom Baylor College in Houston untersuchten nun Tiere, die aufgrund genetischer Veränderungen keine Merkel-Zellen mit Verbindung zu freien Nervenendigungen bilden konnten. Entsprechend den Ergebnissen elektrophysiologischer Tests schlussfolgern die Wissenschaftler, dass diese Tiere offenbar unempfindlich gegenüber leichten Berührungen sind. Weitere Experimente sollen zeigen, ob auch ihr nächtlicher Orientierungssinn unter dem Fehlen der Merkel-Zellen leidet. war

Quelle: Maricich, S. M. et al.: Science 2009; 324: 1580–1582

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