Prisma

Gute Sprachkenntnisse schützen vor Alzheimer

Wer in der Jugend Fremdsprachen erlernt und sich auch in der Muttersprache gut ausdrücken kann, ist im Alter besser in der Lage, Alzheimer zu kompensieren, als Menschen mit schlechten Sprachkenntnissen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Im Rahmen der von Wissenschaftlern der John Hopkins Universität durchgeführten Studie wurden 38 verstorbene Nonnen untersucht. Ein Teil von ihnen hatte zu Lebzeiten Alzheimersymptome gezeigt, andere hatten bis zuletzt ein normales Erinnerungsvermögen. Auch bei letzteren fanden sich jedoch teilweise Alzheimerplaques. Dass sie keine Symptome gezeigt hatten, führen die Studienautoren auf gute Sprachkenntnisse in der Jugend zurück. Die Auswertung von Schriftstücken der Nonnen ergaben einen entsprechenden Zusammenhang. "Trotz der kleinen Anzahl der untersuchten Personen sind die Ergebnisse faszinierend", meint Studienleiter Juan C. Troncoso. Ein Test, der junge Erwachsene im Alter von 20 bis 30 Jahren nach intellektuellen Fähigkeiten abprüft, könnte seiner Ansicht nach voraussagen, ob das Gehirn auch noch fünf bis sechs Jahrzehnte später gut funktioniert. ral


Quelle: Troncoso, J. C. et al.: Neurology, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1212/WNL.0b013e3181b01077

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