Prisma

Mit schweren Geschützen gegen Hirntumore

Glioblastome gehören zu den bösartigsten Krebsarten im Gehirn und gelten aufgrund ihrer geringen Sensibilität gegenüber herkömmlichen Therapien als schwer behandelbar. Heidelberger Wissenschaftler testen in einem neuen Projekt nun den kombinierten Angriff von Schwerionenstrahlung und Chemotherapie, um das Tumorgewebe effektiv abtöten zu können.

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Patienten mit der Diagnose Glioblastom beträgt derzeit ein bis zwei Jahre. Als Standardtherapie gilt die vollständige neurochirurgische Entfernung des Tumors, gefolgt von einer Strahlenbehandlung mit Photonen und begleitender Chemotherapie. Aufgrund der hohen Widerstandskraft dieser Krebsart gegenüber der Therapie kommt es jedoch häufig zu einem raschen erneuten Tumorwachstum mit eingeschränkter Prognose für die Patienten.

Die Forscher aus Heidelberg planen nun Tests, in denen sie unter gleichzeitiger Chemotherapie das entartete Gewebe mit Schwerionen attackieren wollen. Diese Elementarteilchen verfügen über eine große Masse, lassen sich aufgrund ihrer hohen Ladung leicht elektromagnetisch beschleunigen und setzen bei Kollisionen hohe Energien frei. Vorerst sollen Laboruntersuchungen zeigen, ob mit dieser Methode Zellen von Glioblastomen effektiv und präzise abgetötet werden können, ohne umliegendes Gewebe zu schädigen. Bis die Kombination aus Schwerionen und Chemotherapie für Glioblastompatienten zur Verfügung steht, wird – wenn es überhaupt dazu kommt – noch einige Zeit vergehen. war

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 115, Juli 2009

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