Prisma

Den Tumor in die Zange nehmen

Eine neue Kombinationstherapie hilft anscheinend auch bei weit fortgeschrittenem Hautkrebs. Das zeigt eine aktuelle Maus-Studie der Universität Bonn.

Das maligne Melanom gilt als der bösartigste Hauttumor überhaupt. Lässt er sich chirurgisch entfernen, ist eine Heilung möglich. Im fortgeschrittenen Stadium versagen jedoch bislang etablierte Behandlungsmethoden wie die Chemo- und Strahlentherapie. Die Bonner Wissenschaftler haben nun eine neue Form von Chemoimmuntherapie entwickelt. Sie kombinierten dazu drei verschiedene Ansätze: Zunächst unterzogen sie krebskranke Mäuse einer Chemotherapie, anschließend spritzten sie den Tieren Killerzellen des Immunsystems in die Blutbahn, die Hautkrebszellen spezifisch erkennen können. Zusätzlich wurde künstlich hergestelltes Viren-Erbgut injiziert, um die natürliche Immunabwehr in Alarmbereitschaft zu versetzen. Alle Komponenten waren für den Erfolg der Therapie notwendig. "Dieses neue Therapieprinzip nimmt Tumorzellen in die Zange und treibt sie in den Selbstmord", sagt Prof. Dr. Gunther Hartmann. Ob die neue Chemoimmuntherapie auch bei menschlichen Patienten anschlägt, muss allerdings erst noch gezeigt werden. acs

Quelle: Pressemitteilung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, August 2009

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