Prisma

Lernhilfe durch Astrozyten

Treffen neue Informationen im Gehirn ein, finden zwischen den Nervenzellen komplexe Vorgänge zur Verarbeitung und Speicherung statt. Dabei regulieren sogenannte Astrozyten, die sich als "Glutamatstaubsauger" nützlich machen, die Menge des Neurotransmitters im synaptischen Spalt.

Zwischen den einzelnen Nervenzellen werden Botschaften über Synapsen als Verbindungsstücke weitergeleitet. Diese Weiterleitung erfolgt über den Neurotransmitter Glutamat, der von der informierenden Zelle in den synaptischen Spalt ausgeschüttet und von der informierten Zelle gebunden wird. Durch stetes Wiederholen des Erlernten verstärken sich die Synapsen. Dies bedeutet jedoch auch mehr Botenstoff im Spalt. Sternenförmige Zellen, sogenannte Astrozyten, schienen in diesen Informationsaustausch einzugreifen. Sie entfernen als Transporter wie ein Staubsauger das Glutamat aus dem Spalt. Durch Kommunikation mit der nachgeschalteten Zelle werden diese Transporter und somit auch die Menge des Neurotransmitters reguliert. Zu hohe Glutamatkonzentrationen wirken aufgrund postsynaptischer Übererregung zytotoxisch auf Neurone. Wird aufgrund von Fehlfunktionen der Astrozyten jedoch zu viel Glutamat aus dem Spalt entfernt, kann sich die Synapse nicht verstärken und der Lerneffekt nimmt ab. war


Quelle: Filosa, A. et al.: Nature Neurosci. 2009; 12: 1285 – 1292.

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