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Arzneimittel und Therapie
Teratogenes Risiko von Valproinsäure beachten
Valproinsäure und seine Derivate werden nicht nur in der Epilepsie-Behandlung, sondern auch in der Migränetherapie eingesetzt. Sie passieren die Plazenta und erreichen im fetalen Plasma höhere Konzentrationen als im mütterlichen Blut. Ist eine Schwangerschaft geplant, ist sorgfältig abzuwägen, ob eine Valproinsäure-Behandlung notwendig ist. Werden Frauen unter Valproinsäuretherapie schwanger, sollen sie jedoch das Medikament nicht einfach absetzen, sondern mit ihrem Arzt beraten, wie weiter behandelt werden kann.
In den USA kommt eines von 1500 Neugeborenen mit einem Neuralrohrdefekt auf die Welt. Bei mit Valproinsäure behandelten Müttern ist eines von 20 Neugeborenen betroffen. Darüber hinaus können durch Valproinsäureexposition während der Schwangerschaft weitere schwere Defekte wie Hypospadie bei männlichen Kindern, skelettale Missbildungen, Herzmissbildungen sowie faziale Dysmorphien, auch in Verbindung mit mentaler Retardierung ausgelöst werden. Besonders hoch ist das Risiko im ersten Trimenon. Die FDA weist darauf hin, dass das Risiko für Neuralrohrdefekte durch Gabe von Folsäure reduziert werden kann. Um sicherzugehen, dass genügend Folsäure zugeführt wird, soll auf von der FDA zugelassene Präparate zurückgegriffen werden. Empfohlen werden 5 mg Folsäure pro Tag, nicht nur während der Schwangerschaft, sondern nach Möglichkeit schon vier Wochen vorher.
Quelle: Valproate Sodium and related products (valproic acid and divalproex sodium): Risk of Birth Defects. MedWatch 2009 Safety summary, 3. Dezember 2009.
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