Gesundheitspolitik

Zankapfel Substitution

AOK und LAV verordnen sich vertrauliches Schweigen

Berlin (ks). Bei der Umsetzung der Rabattverträge herrscht dicke Luft zwischen Apothekern und AOK – insbesondere in Baden-Württemberg. Nach dem Drohbrief des dortigen AOK-Vize und Rabatt-Chefverhandlers Christopher Hermann an baden-württembergische Apotheken (siehe AZ 2010, Nr. 13/14, S. 1 ) bemühen sich Kasse und Landesapothekerverband (LAV) nun offenbar um eine Klärung ihrer Differenzen. Gestritten wird weiterhin darüber, was unter identischen Packungsgrößen und einem gleichen Indikationsbereich zu verstehen ist.

Es brodelt vor allem unter der Decke. Beide Seiten sind bemüht, nicht allzu viel von ihrem Streit nach außen dringen zu lassen. Hermann ist für Presseanfragen zum Thema Substitution im Rahmen von Rabattverträgen nicht zu sprechen. Seine AOK lässt lediglich mitteilen, dass der LAV in diesem Punkt bekanntlich "teilweise eine andere Auffassung als die AOK Baden-Württemberg" habe. Eine ungenügende Umsetzung der Substitutionsverpflichtung habe im Regelfall Regressforderungen für Apotheken zur Folge – doch dies liege nicht im Interesse der Kasse. Der LAV-Vorsitzende Fritz Becker und Hermann stünden zu dieser Thematik in einem "intensiven Kontakt", so die AOK. Zu Details nehme man wegen der Vertraulichkeit der Gespräche jedoch keine Stellung.

Becker fiel es letzte Woche bei einem parlamentarischen Abend der baden-württembergischen Apotheker in Berlin schwer, sich nicht offen zu ärgern. Doch er erinnerte sich selbst an die Verabredung mit Hermann, gegenseitige Vorwürfe zu unterlassen. Becker bat die Politik, für Klarheit in den strittigen Punkten zu sorgen.

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