Gesundheitspolitik

Vor Fusionen wird gewarnt

IKK-Chef Stuppardt sieht die Entwicklung mit Besorgnis

BERLIN (ral). Bei den gesetzlichen Krankenkassen hat es in den vergangenen Monaten zahlreiche Fusionen gegeben. Nicht nur wurden viele kleinere Kassen von großen Unternehmen geschluckt, auch Branchengrößen haben sich zusammengeschlossen. Der Chef des Bundesverbands der Innungskrankenkassen, Rolf Stuppardt, sieht diese Entwicklung mit Besorgnis.

"Die Fusionen haben viel zu wenig mit gesundheitsökonomischen Zielen zu tun", sagte Stuppardt der Frankfurter Rundschau. Vielmehr sei ein wichtiges Ziel bei den Elefantenhochzeiten, den politischen Level "too big to die" zu erreichen. Im Falle einer Insolvenz erhofften sich die Kassen, dass – entsprechend den großen Banken – der Ruf nach dem Staat erhört würde. Dies sieht auch Hans Unterhuber, Chef der Siemens-Betriebskrankenkassen so: "Müssten kleinere Kassen geschlossen werden, könnten andere Kassen die Versicherten noch problemlos aufnehmen."

Sollte es doch zur Insolvenz einer großen Kasse kommen, wäre dies für das GKV-System insgesamt ein schwerer Schlag. Da zunächst Konkurrenten der gleichen Kassenart und letztlich alle gesetzlichen Kassen für die Verluste einer insolventen Kasse haften, könnte die Pleite eines Branchenriesen weitere Insolvenzen nach sich ziehen.

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