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- AZ 38/2010
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Gesundheitspolitik
"Top-Bestellknüller"
Besonders fallen an den Schlecker-Filialen die Plakate auf, mit denen Vitalsana auf die "Top-Bestellknüller" aufmerksam macht – Arzneimittel-Angebote zu günstigen Sonderpreisen. Dass da bisweilen die pharmazeutische Ethik auf der Strecke bleibt, zeigt das abgebildete Beispiel aus dem Monat August: Da wird die 100er Packung des Abführmittels Dulcolax für 9,85 Euro verramscht. Haben wir nicht im Studium und Praktikum gelernt, dass man mit der Abgabe von Abführmitteln sorgfältig umgehen sollte? Sollte man nicht versuchen, die Art der Obstipation mit dem Kunden abzuklären. Sollte man nicht einen unnötigen Vielgebrauch von Abführmitteln verhindern? Bei Vitalsana scheint Monetik vor Ethik zu gehen. Arzneimittelsicherheit wird sichtlich klein geschrieben – und so findet man auch im Kleingedruckten auf dem Plakat den Hinweis: "Bitte beachten Sie: Im Schlecker-Markt findet keine Beratung statt!" Ist das die Super-Apothekenwelt der Pick-up-Stellen, bei der sich unsere Politik so schwer tut, sie zu verbieten?
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