Prisma

Skorpiongift als Gentaxi

Schon seit langem sucht die Wissenschaft nach Möglichkeiten, Gene in Hirntumoren zu schleusen, um so das Krebswachstum zu stoppen. Vielversprechend sind aktuelle Untersuchungen an Mäusen, wo sich Chlorotoxin, ein Giftbestandteil des Gelben Mittelmeerskorpions, als effektiver Gen-Transporter erwies.

Mit der Gentherapie verspricht man sich eine schnellere und bessere Erreichbarkeit von Hirntumoren. Schwierig ist derzeit, geeignete Transportsubstanzen zu finden, die die Gene punktgenau in die betroffenen Zellen schleusen. Die "Gen-Shuttle" sollten eine hohe Sicherheit und wenige Nebenwirkungen aufweisen. Wissenschaftler der University of Washington in Seattle wurden nun fündig. Sie testeten an krebskranken Mäusen ein Transportsystem, bei dem Chlorotoxin aus dem Gift des Gelben Mittelmeerskorpions an Nanopartikel mit Eisenoxid angehängt wurde. In die Krebszellen eingeschleust, konnte dort die Genexpression nahezu verdoppelt werden. Die Wissenschaftler hoffen nun, auf diese Weise die Gentherapie tatsächlich durchführen zu können.

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Quelle: Kievit, F. M. et al.: ACS Nano 2010; 4 (8): 4587 – 4594

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