Prisma

Mit Opiorphin gegen Schmerzen und Depressionen

Französische Wissenschaftler haben bei Tieren die schmerzstillenden und antidepressiven Eigenschaften von Opiorphin untersucht. Die Ergebnisse sind vielversprechend.

Opiorphin ist ein im menschlichen Speichel vorkommendes Endorphin. Das Molekül wurde 2006 entdeckt und wird seitdem erforscht. Nun konnte in vivo gezeigt werden, dass Opiorphin, in identischer Dosierung, die gleiche schmerzstillende Wirkung wie Morphium hat und sowohl bei thermischen und mechanischen als auch bei tonischen und chronischen Schmerzen wirkt. Die Nebenwirkungen des Opiorphins sind deutlich geringer als die des Morphiums: Keine Gewöhnung, keine Verstopfung und nur eine geringe psychologische Abhängigkeit. Auch als Antidepressivum hat sich Opiorphin als sehr wirksam erwiesen. Bei Tierversuchen zeigte das Molekül bei identischer Dosierung die gleiche Wirksamkeit wie Imipramin. Opiorphin verursacht jedoch keine Übererregbarkeit, keine Sedierung und keine Auswirkung auf das Langzeitgedächtnis. Die Wissenschaftler hoffen nun, ein auf diesem Molekül basierendes Arzneimittel herstellen zu können, das Schmerzen und Depressionen behandeln könnte. ral


Quelle: Pressemitteilung des CNRS vom 1.9.2010

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.