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Preis übt scharfe Kritik an Gesundheitspolitik
Im Zentrum der Kritik von Preis stand das geplante Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG). Mit der beabsichtigten Kürzung der Großhandelsmarge werde in "politisch unverantwortlicher Weise" ein Machtzuwachs des Pharmagroßhandels zementiert. Die damit verbundenen Belastungen könnten die Apotheken "nicht stemmen", sagte Preis. Die Apothekerschaft lehne das AMNOG "rundweg ab".
Schon jetzt spürten die Apotheken den Einfluss des Großhandels immer heftiger.
Als Beispiele nannte Preis Einschränkungen bei der Arzneimittellieferung und "willkürliche Berechnungen von Zusatzentgelten". Das jüngst erfolgte Auslisten von Arzneimitteln für Diabetiker sei ein weiterer Beleg dafür, dass sich diese Tendenz in der Zukunft noch deutlich verschärfen werde. Preis appellierte an die Politik: "Liefern Sie die Arzneimittelversorgung nicht an übermächtige oligopolartige Strukturen des Großhandels aus." Die Apotheken seien das "letzte Bollwerk" vor den Interessen von "rein renditeorientierten Großkonzernen" in der Arzneimittelversorgung. Falls das AMNOG das Gesetzgebungsverfahren ohne wesentliche Korrekturen passiere, bedeute dies den "Sieg der Lobby internationaler Konzerne".
Zum Auftakt des DAV-Patientenforums 2010 "Selbsthilfe und Apotheke – Kooperationen mit Vorbildcharakter" wies Preis auf die gewachsene Stellung der Apotheken im deutschen Gesundheitswesen hin. Angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung entwickelten sich die Apotheken für viele Patienten zum "1. Ansprechpartner und zum Kommunikationszentrum für Gesundheit".
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