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Prisma
Fehlgeburten erhöhen das kardiale Risiko
Forscher um Elham Kharazami vom Deutschen Krebsforschungszentrum beobachteten 11.500 Frauen, die mindestens einmal in ihrem Leben schwanger gewesen waren. Fast ein Viertel von ihnen hatte eine oder mehrere Fehlgeburten erlitten, weitere zwei Prozent hatten mindestens ein Kind tot zur Welt gebracht. Sowohl eine Fehl- als auch eine Totgeburt gingen mit einem deutlich erhöhten Risiko einher, später einen Herzinfarkt zu erleiden. Dabei erhöhte jede Fehlgeburt das Risiko für einen späteren Infarkt um etwa 40 Prozent – bei mehr als drei Fehlgeburten verfünffachte es sich sogar.
Nach Angaben der Forscher scheinen die Aborte selbst jedoch nicht die Ursache des erhöhten Risikos zu sein. Beide Schicksalsschläge – Kinderverlust und Herzinfarkt – seien vielmehr die Folgen von Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System. So verschlechtern z. B. Schäden am Gefäßsystem, ausgelöst durch Rauchen oder Übergewicht, zum einen die Funktion der Plazenta, was das Risiko eines Schwangerschaftsabbruchs erhöht. Zum anderen steigern sie die Wahrscheinlichkeit, im Alter an Arteriosklerose zu erkranken. Aufgrund der Studienergebnisse raten die Wissenschaftler betroffenen Frauen, wiederholte Fehlgeburten als Indikatoren für ein angegriffenes Herz-Kreislauf-System zu betrachten und intensive Vorsorge zu betreiben.
acs
Quelle: Kharazami, E. et al.: Heart, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1136/hrt.2010.202226
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