Gesundheitspolitik

DAK und BKK Gesundheit erwägen erneut Fusion

Zahl der Krankenkassen wird weiter sinken

Berlin (dpa/ks). Die Krankenkassen DAK und BKK Gesundheit peilen erneut eine Fusion an. Derzeit liefen Verhandlungen, erklärten letzte Woche die Sprecher beider Kassen. Im Fall eines Einvernehmens würden die Verwaltungsräte der Kassen noch bis zum Jahresende entscheiden.

Bereits vor rund einem Jahr verhandelten die Kassen mit Sitz in Hamburg und Frankfurt am Main über eine Fusion – besannen sich letztlich aber doch darauf, eigenständig zu bleiben. Nun kommt man sich wieder näher. Beide Kassen zählen zu den ersten gesetzlichen Krankenversicherungen, die seit Anfang vergangenen Jahres einen Zusatzbeitrag von 8 Euro erheben. Seither haben sie deutlich an Mitgliedern verloren. Die DAK hat derzeit rund 5,8 Millionen Versicherte, die BKK Gesundheit rund eine Million. Eine Fusion würde demnach an der Stellung der DAK auf Platz drei der größten Kassen hinter Barmer GEK und Techniker Krankenkasse nichts ändern.

Neuer Zeitplan für "Gesundheitskasse Südwest"

Indessen hat sich eine weitere Großfusion verschoben: Die AOK Rheinland-Pfalz, die AOK des Saarlandes und die IKK Südwest werden nun erst zum Jahresbeginn 2012 zur neuen "Gesundheitskasse Südwest" verschmelzen. Eigentlich wollte man bereits ab Oktober 2011 als gemeinsame Kasse auftreten. Das rheinland-pfälzische Sozialministerium als Aufsichtsbehörde hat zwar mittlerweile grünes Licht für die Fusion gegeben – aber eben erst zum 1. Januar 2012. Begründet wurde dies mit organisatorischen Gründen: Nun kann die Gesundheitskasse Südwest zu Beginn des neuen Geschäftsjahres starten.

Die bundesweit erste kassenartenübergreifende Fusion über Ländergrenzen hinweg, wird nach Auskunft des Ministeriums eine Kasse entstehen lassen, die nach ihrer Versichertenzahl aktuell auf Platz 11 aller 153 Krankenkassen in Deutschland stehen wird.



AZ 2011, Nr. 35, S. 8

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