Gesundheitspolitik

Mitgliederversammlung sagt Nein zum Hauskauf

ABDA-Chef enthielt sich

Berlin (lk). Mit großer Mehrheit hat die ABDA-Mitgliederversammlung am 23. Februar den Kauf des Nachbargrundstücks zur geplanten Erweiterung des Deutschen Apothekerhauses abgelehnt. ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf enthielt sich nach AZ-Informationen für den Landesverband Niedersachsen der Stimme. Mit 539 Nein-Stimmen scheiterte der ABDA-Vorstand mit seinen Plänen, neben dem Apothekerhaus einen modernen sechsstöckigen Bürokomplex zu errichten.

Es gab 275 Ja-Stimmen und 26 Enthaltungen des Verbandes Niedersachsen. Damit lehnten 64 Prozent der Stimmen der Mitgliederversammlung den Kauf der Jägerstraße 48 ab. Zustimmung fand der Kauf der Immobilie nach AZ-Informationen bei Kammer und Verband Westfalen-Lippe, Sachsen und Sachsen-Anhalt, der Kammer Brandenburg, den Verbänden Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Rheinland-Pfalz. Alle anderen ABDA-Mitglieder stimmten mit Nein.

Gereizte Atmosphäre

Die Mitgliederversammlung erteilte dem ABDA-Vorstand zudem keinen Auftrag, mit dem Verkäufer weiter über einen niedrigeren Gesamtpreis für das 23,5 Millionen Euro teure Projekt zu verhandeln. Nach Angaben von Teilnehmern verlief die Debatte in der Mitgliederversammlung sachlich, aber in "erkennbar gereizter Atmosphäre". Wie es jetzt mit den Erweiterungsplänen für den Verbandssitz der ABDA in Berlin weitergeht, ist offen.

In der Diskussion spielte vor allem der geforderte Projektpreis von 23,5 Millionen Euro sowie die allgemeine politische Landschaft für die Apotheken im Zusammenhang mit dem AMNOG eine Rolle. Gegenstand der Diskussion war nach Teilnehmerangaben auch die negative Wertentwicklung des bestehenden Apothekerhauses, die den damaligen Erwartungen des ABDA-Vorstandes nicht entsprochen habe.



AZ 2011, Nr. 9, S. 1

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