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Buchtipps
Was ist eigentlich Glunscher?
Ob Kücheltrieb, Giftmetall, Hartheu oder Glunscher, immer wieder wird das pharmazeutische Personal in Apotheken mit volkstümlichen Begriffen konfrontiert, die zwar in bestimmten Kreisen von Generation zu Generation tradiert wurden, aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit jedoch weitgehend verschwunden sind. Wer den Begriff nicht zufällig selbst kennt, gelangt dabei sehr schnell an seine Grenzen, denn Literatur- und Internetrecherche erweisen sich in diesen Fällen oft als wenig ergiebig. Umso erfreulicher, dass mit den "Pharmazeutischen Namen" jetzt ein umfassendes Nachschlagewerk zur Verfügung steht, das es ermöglicht, die oben genannten Trivialbezeichnungen binnen kürzester Zeit als Synonyme für Ammoniumcarbonat, Arsenik, Johanniskraut und Maltose zu identifizieren. Doch nicht nur volkstümliche Bezeichnungen lassen sich mit dem kleinen Namenslexikon entschlüsseln, auch die Drogenbezeichnungen der traditionellen chinesischen Medizin können damit problemlos ins Deutsche oder Lateinische übersetzt werden. Oder hätten Sie gewusst, dass "ma bian cao" nichts anderes ist als Eisenkraut? Und noch ein weiteres Informationsbedürfnis vermag das handliche Kompendium zu befriedigen, denn im zweiten Teil des Buches wird die Zusammensetzung von rund 400 alten Rezepturen aus der Pharmacopoea Germanica und den Deutschen Rezepturfomeln (DRF) beschrieben, die keinen Eingang in aktuelle Werke gefunden haben und daher sonst nur noch in antiquarischen Ausgaben oder Nachdrucken zu finden sind. Kurzum, die "Pharmazeutischen Namen" sind ein überaus nützlicher Begleiter für den Apothekenbetrieb, der auch bei den exotischsten Fragestellungen nicht um eine Antwort verlegen ist.
Dr. Andreas Ziegler, GroßhabersdorfBeatrice Gehrmann, Claus O. Tschirch, Matthias F. Melzig, Matthias Gehrmann, Pharmazeutische Namen.Arzneistoffe, Drogen, Chemikalien, Rezepturen, VIII, 383 Seiten, 34,90 Euro (Subskriptionspreis bis 31. März 2011: 29,90 Euro).Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart 2011. ISBN 978-3-4870-8
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