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Kinder mit Autismus zeigen verstärktes Hirnwachstum

Kinder mit Autismus zeigen in ihren ersten beiden Lebensjahren ein vermehrtes Hirnwachstum. Dies ergab eine Studie verschiedener Institute amerikanischer Universitäten.

Im Rahmen der Studie wurde das Gehirnwachstum von 38 autistischen und 21 gesunden Kindern analysiert. Die Gesamtoberfläche des Gehirns wuchs bei Kindern mit Autismus bis zum zweiten Lebensjahr um zehn Prozent mehr als bei den Kontrollen. Auch der Kopfumfang dieser Kinder scheint größer zu sein. Bei einer zweiten Auswertung gut zwei Jahre später hatte sich die Wachstumsgeschwindigkeit nahezu angeglichen. Die Studienautoren gehen daher davon aus, dass es sich bei Autismusspektrum-Störungen um Entwicklungsstörungen handelt, die trotz vermehrtem Wachstum der Hirnzellen nicht zu einer Vergrößerung der grauen Gehirnsubstanz führen. Um den Beginn dieser Entwicklung einzugrenzen, plant das Forscherteam weitere Studien, die die Altersstufen sechs, zwölf und 24 Monate berücksichtigen. Um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten, konzentrieren sich die Forscher dabei auf Geschwisterkinder von Autisten, die ein 20 Prozent erhöhtes Risiko besitzen selbst an Autismus zu erkranken.


sk


Quelle: Hazlett, H. C. et al.: Arch. Gen. Psychiatry 2011; 68 (5): 467476



DAZ 2011, Nr. 19, S. 6

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