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Aus der Hochschule
6. Polnisch-Deutsches Symposium
Das Symposium wurde von einem tragischen Unfall überschattet: Der Bus mit etwa 30 Teilnehmern der Danziger Delegation verunglückte während der Anreise in Polen und brach die Anreise ab. Einige Doktoranden wurden so schwer verletzt, dass sie immer noch in einem kritischen Zustand sind. Der Organisator des Symposiums, Prof. Dr. Peter Kleinebudde vom Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, sowie der Rektor der Heinrich-Heine-Universität, Prof. Dr. Dr. Michael Piper, wünschten in ihren Grußworten den Kollegen aus Danzig gute Besserung.
Perspektiven bis 2020
Das Motto der Tagung "Perspektiven für ein neues Jahrzehnt" wurde von Prof. Kleinebudde in dreifacher Hinsicht interpretiert:
Aus wissenschaftlicher Sicht können Trends für die kommenden Jahre vorgestellt und Möglichkeiten für bilaterale und multidisziplinäre Kooperationen diskutiert werden.
Aus hochschulpolitischer Sicht wird die Rolle der Pharmazie in Hochschule und Gesellschaft diskutiert. Den Universitätsleitungen ist zunehmend an der Forschungsprofilierung der jeweiligen Standorte gelegen. So erhält die Pharmazie in Düsseldorf jetzt wieder eine W3-Professur für Pharmazeutische und Medizinische Chemie, die auf eine Verstärkung der Forschungsaktivitäten hinzielt. Dem steht die gesellschaftliche Aufgabe gegenüber, eine genügende Anzahl hochqualifizierter Pharmazeuten auszubilden, die in den unterschiedlichen Berufsfeldern die jeweiligen Aufgaben erfüllen können.
Eine dritte Interpretation des Slogans betrifft die persönlichen Beziehungen der Beteiligten. Aus Kooperationen sind inzwischen Freundschaften entstanden, die teilweise lange bestehen. Bei den zweijährlichen Symposien können auch die Nachwuchswissenschaftler neue Beziehungen knüpfen.
Der Rektor hieß alle Teilnehmer herzlich willkommen und hob in seinem Grußwort hervor, dass das Symposium erstmals außerhalb von Halle oder Posen stattfindet. Im Ruhrgebiet gebe es einen hohen Anteil an Namen, die auf polnische Wurzeln der Familien hindeuten. Nach einigen Ausführungen zur Geschichte der Universität und der deutsch-polnischen Beziehungen betonte er das Potenzial der Pharmazie für eine zentrale Rolle innerhalb der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät als Bindeglied zwischen den anderen naturwissenschaftlichen Fächern und zur Medizinischen Fakultät.
Im Auftrag der Polnischen Pharmazeutischen Gesellschaft überreichte Prof. Dr. Małgorzata Sznitowska die Lukasiewicz-Medaille an Prof. Dr. Dr. h.c. Bernd W. Müller aus Kiel für seine Verdienste um die Beziehungen zwischen pharmazeutischen Wissenschaftlern aus Polen und Deutschland (siehe S. 141).
Fachvorträge
Den Eröffnungsvortrag hielt Prof. Dr. Thomas Rades aus Otago, Neuseeland, zum Thema Verbesserung der Auflösung und Löslichkeit von schlecht löslichen Stoffen. In mitreißender Weise verstand er es, einen spannenden Überblick zum Thema zu geben, gleichzeitig aktuelle Forschungsergebnisse vorzustellen und sie in einen größeren Kontext einzubetten. Modelle zur Vorhersage der physikalischen Stabilität von amorphen Stoffen bildeten den Abschluss.
Es folgten acht weitere Vorträge, die durchweg ein hohes Niveau hatten und intensiv diskutiert wurden. Viel Zeit blieb an beiden Tagen auch für die Vorstellung der Poster, woraus sich zahlreiche Anknüpfungspunkte für gemeinsame Arbeiten ergaben.
Ein besonderer Höhepunkt war das abschließende Abendessen im rotierenden Restaurant auf dem Rheinturm in 172 m Höhe über dem Erdboden. Beim Übergang vom Tag zur Nacht wechselten die Lichteindrücke, und Düsseldorf präsentierte sich bei gutem Wetter und weiter Fernsicht. Es wurde verabredet, das 7. Polnisch-Deutsche Symposium 2013 in Danzig stattfinden zu lassen.
Die gesamte Veranstaltung wurde durch Sponsoren aus Industrie und Handel finanziert. Nur dadurch konnte auf eine Tagungsgebühr verzichtet werden. Den Firmen Bayer, Bohle, Brabender, Grünenthal und Noweda sei für die großzügige Unterstützung herzlich gedankt. Ein rundum erfolgreiches Symposium hat einen Beitrag zur Verbesserung der Beziehungen zwischen polnischen und deutschen pharmazeutischen Wissenschaftlern geleistet. Wir wünschen den verunglückten Kollegen aus Danzig gute Besserung.
Prof. Dr. Peter Kleinebudde
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