Arzneimittel und Therapie

Ranibizumab bei Makulaödem nach Venenokklusion

Die europäischen Behörden haben für den humanisierten monoklonalen Antikörper Ranibizumab (Lucentis ®) die Zulassung zur Behandlung des Sehkraftverlustes infolge eines Makulaödems nach einer Retina-Venenokklusion erweitert.

Ranibizumab ist das Fragment eines humanisierten rekombinanten monoklonalen Antikörpers, das gegen den humanen vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor A (VEGF-A) gerichtet ist. Es bindet mit hoher Affinität an VEGF-A-Isoformen und verhindert so, dass VEGF-A an seine Rezeptoren VEGFR-1 und VEGFR-2 bindet. Die Bindung von VEGF-A an seine Rezeptoren induziert Endothelzell-Proliferation und Neovaskularisation sowie vaskuläre Leckage.

Die Behandlung mit Ranibizumab darf ausschließlich unter aseptischen Bedingungen als intravitreale Injektion erfolgen.

Der VEGF-Inhibitor ist bisher bei Erwachsenen indiziert

  • zur Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) und
  • zur Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (DMÖ).

Eine Retina-Venenokklusion gilt nach der diabetischen Retinopathie als die häufigste vaskuläre Erkrankung des Auges. Der Gefäßverschluss kann plötzlich auftreten und die Entstehung ist noch immer nicht genau geklärt. Ist der Blutabfluss aus der Retina gestört, kann es zu schweren Sehstörungen bis hin zur Erblindung kommen. Ziel einer Therapie ist die Verbesserung der Netzhautdurchblutung, die Behandlung des visusreduzierenden Makulaödems und der aus dem Sauerstoffmangel entstehenden Komplikationen.


Quelle

Novartis gains European Commission approval for Lucentis® to treat vision loss due to macular edema secondary to RVO. Pressemitteilung der Novartis International AG, Basel, vom 6. Juni 2011.


ck



DAZ 2011, Nr. 23, S. 34

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