DAZ aktuell

Unterschriftenaktion gegen Rabattverträge

BERLIN (ks). Die Freie Apothekerschaft e.V., ein Verein, in dem sich einige selbstständige Apotheker organisiert haben, mobilisiert Patienten gegen Rabattverträge. Anfang Juli hat sie eine Unterschriftensammlung gestartet. Patienten können hier die Forderung "Wir wollen die Arzneimittel, die unsere Ärzte verschreiben" unterzeichnen.

Bekanntlich führen Rabattverträge dazu, dass Kassenpatienten oftmals vertraute Medikamente gegen ihnen unbekannte Arzneimittel ausgetauscht bekommen. "Das führt zu immer weiter wachsendem Unmut und Verunsicherung bei den Patienten, deren Vertrauen in die benötigten Arzneimittel sinkt. Vielfach können Patienten bereits nicht mehr unterscheiden, welches Mittel sie aktuell einzunehmen haben", beklagt der Verein. Auch ein Einspareffekt durch die Rabattverträge sei zu bezweifeln. Oftmals gebe es deutlich günstigere Arzneimittel auf dem Markt als das abzugebende Rabattarzneimittel. Aus Sicht der Freien Apothekerschaft müssen das Durcheinander und die Unsicherheit dringend beendet werden. Dies um so mehr, als die Rabattverträge bisher nicht zu einer Senkung der Beiträge für die gesetzlichen Krankenkassen geführt hätten.

Ziel der Unterschriftenaktion sei es, "dass künftig nicht mehr Rabattverträge die Ausgabe von Arzneimitteln diktieren, sondern der Patient in seiner Apotheke wieder das Präparat erhält, das der Arzt verordnet hat und das ihm vertraut ist", so die Organisatoren.

Nach Angaben des Vereins seien bei den teilnehmenden Apotheken bereits innerhalb weniger Tage tausende Unterschriften unzufriedener Patienten zusammen gekommen. Die Unterschriftenaktion läuft noch bis zum 30. September 2011. Die Listen sollen Vertretern des Bundesgesundheitsministeriums während des Deutschen Apothekertags (6. bis 9. Oktober 2011) in Düsseldorf übergeben werden.

Infos im Web


Weitere Informationen und die Unterschriftenliste finden Sie auf der Webseite der Freien Apothekerschaft: www.freie-apothekerschaft.de



DAZ 2011, Nr. 29, S. 23

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