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Zahl der Woche: 35,4 Mrd. Euro im Gesundheitsfonds

Der Schätzerkreis des Bundesversicherungsamtes rechnet für das laufende Jahr bei den Krankenkassen mit Einnahmen von 183,4 Mrd. Euro. 178,0 Mrd. Euro werden dem Gesundheitsfonds zugewiesen. Der verbleibende Überschuss soll teilweise als Liquiditätsreserve ebenfalls in den Gesundheitsfonds fließen. Das stößt auf heftige Kritik.

Das Institut für Mikrodaten-Analyse hat berechnet, dass sich die Liquiditätsreserve des Bundesversicherungsamtes auf 8 Mrd. Euro, die Liquidität bei den gesetzlichen Krankenkassen auf 27,4 Mrd. Euro erhöht. Dementsprechend würden im Gesundheitsfonds und in der Liquidität der GKV bis zum Jahresende 35,4 Mrd. Euro gehortet.

"Das sind 19,4 Prozent der Gesamtausgaben der GKV 2011", kritisiert Institutsleiter Thomas Drabinski. Angesichts der zunehmenden Fusions- und Insolvenzmeldungen der gesetzlichen Krankenkassen sowie einem Beitragssatz von 15,5 Prozent sei dies eine "Geldverschwendung einmaligen Ausmaßes". Drabinski weiter: "Die gehorteten Milliardenbeträge zeigen das Ausmaß der staatlichen Fehlallokation und damit auch das Scheitern der zentralistischen Gesundheitspolitik." Er fordert, die Gelder statt zur weiteren Liquiditätserhöhung in Form von Beitragssenkungen an die Versicherten weiterzuleiten und den Gesundheitsfonds auf "sein umteilungsnotwendiges Mindestmaß" zurückzubauen.


ral



DAZ 2011, Nr. 42, S. 140

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