Prisma

Antikörper zur Prognose nutzen

Deutsche Forscher haben den Nachweis erbracht, dass die multiple Sklerose (MS) und die akute disseminierte Enzephalomyelitis (ADEM) auf unterschiedlichen immunologischen Profilen basieren.

Eine akut auftretende Entmarkungskrankheit bei Kindern kann der erste Schub einer multiplen Sklerose sein oder es kann sich um eine ADEM handeln, zu der in der Regel keine weiteren Schübe gehören. Die Wissenschaftler haben das Blut von Kindern mit ADEM und MS über durchschnittlich 44 Monate hinweg auf Antikörper gegen das Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein (MOG) untersucht. Die Antikörper gegen MOG fielen im Blut von Kindern mit ADEM sehr schnell ab. Bei Kindern mit MS hingegen waren sie kontinuierlich vorhanden und stiegen im Krankheitsverlauf teilweise sogar wieder an. Zu Vergleichszwecken untersuchten die Forscher auch Blutproben von erwachsenen MS-Patienten. Nur bei sechs Prozent der Probanden waren MOG-Antikörper in sehr niedriger Konzentration nachweisbar. Bleiben die Antikörper auch im Erwachsenenalter erhalten, könnte das Konsequenzen für die MS-Therapie haben.


hel


Quelle: Pröbstel, A. K. et al.: Neurology, Online-Vorabpublikation,
DOI: 10.1212/WNL.0b013e318228c0b1



DAZ 2011, Nr. 44, S. 6

Das könnte Sie auch interessieren

Fingolimod, Natalizumab, Ocrelizumab und Rituximab im Vergleich

Hocheffektive Immuntherapien bei MS absetzen

Aktualisierte S2k-Leitlinie gibt Hinweise für spezielle Patientengruppen

Up to date in der MS-Therapie

Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren lassen hoffen, Phase-III-Studien laufen

Gegen die „schwelende“ MS-Progression

Kesimpta: Erster B-Zell-Antikörper zur Eigenapplikation

EMA empfiehlt Zulassung von Ofatumumab bei aktiver schubförmiger MS

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.