Aus Kammern und Verbänden

Apotheker Vitriolo

Beim diesjährigen Treffen der DGGP-Landesgruppe Westfalen-Lippe am 12. November in Oberhausen referierte Dr. Antje Mannetstätter über ein Opernfragment von Hugo Wolf.

Die Teilnehmer besuchten zunächst den Gasometer in Oberhausen, ein Industriedenkmal, das zurzeit die Ausstellung "Magische Orte" mit großformatigen Fotos von Unesco-Welterbe stätten zeigt. Es sind einerseits Naturwunder wie der Grand Canyon, die Victoria-Fälle in Sambia oder geologische Formationen in den Dolomiten, andererseits architektonische Meisterleistungen wie Machu Picchu, die Kathedrale von Cordoba oder der Eiffelturm. Eine 43 m hohe Skulptur "Regenwaldbaum" mit Licht- und Klang effekten ragt als symbolischer Baum des Lebens in die Kuppel des Gasometers. Die Ausstellung vermittelt den Eindruck einer Weltreise durch faszinierende Epochen, Kulturen und Regionen und fesselt den Besucher auf unerklärliche Weise.

Anschließend referierte Dr. Antje Mannetstätter über "Apotheke als Ort des Klatsches und des Tratsches – Apotheke und Apotheker in Hugo Wolfs Opernfragment ‚Manuel Venegas’". In einem kurzen Überblick über das Leben und Werk Wolfs (1860 – 1903) stellte sie heraus, dass dieser schon seit seiner Jugend ein schwieriger, nicht sehr erfolg reicher Mensch war, der sich mit Vertonungen von Gedichten, Liedern und Musikunterricht mehr schlecht als recht seinen Lebensunterhalt verdiente. Darüber hinaus zeigte sie mit verschiedenen Klangproben die Vielfältigkeit seiner Musik. Wolfs Oper "Manuel Venegas" nach dem gleichnamigen Roman von Pedro Antonio de Alarcón (1833 – 1891) blieb unvollendet, es existiert lediglich ein Klavierauszug einiger Szenen. Beachtenswert ist darin die Rolle des Apothekers Vitriolo: Er ist ein hässlicher Mensch mit schlechtem Charakter, ein Egoist und Neider; durch eine Intrige sorgt er dafür, dass die Frau, die er selbst liebt, aber nicht haben kann, stirbt, damit kein anderer mit ihr glücklich werden kann.

Internet


Gasometer Oberhausen: www.gasometer.de


Auch die Apotheke als solche erscheint mysteriös, denn niemand weiß genau, was dort im Einzelnen vor sich geht. So bieten Apotheke und Apotheker immer wieder Stoff für Klatsch und Tratsch.


Susanne Keller, Münster



DAZ 2011, Nr. 48, S. 103

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