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KBV-Vorstand Müller zieht sich zurück

BERLIN (jz). Dr. Carl-Heinz Müller will im neuen Jahr von seinem Amt als Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zurücktreten. Dies kündigte er bei der Vertreterversammlung der KBV am vergangen Freitag an. Zur Erklärung nannte er persönliche Gründe, aber auch Unverständnis über das Verhalten des GKV-Spitzenverbandes im Zusammenhang mit der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK).
Foto: KBV
Tritt von seinem Amt zurück KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller

Der niedergelassene Arzt ist seit 2001 Mitglied der Vertreterversammlung der KBV und wurde im Jahr 2005 zu ihrem ersten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Müller zeichnete seit 2007 für den Bereich der hausärztlichen Versorgung verantwortlich. Erst im März dieses Jahres wurde er in seinem Amt bestätigt.

Letzten Freitag bat Müller die Vertreterversammlung, ihn zu Beginn des neuen Jahres von seinem Amt zu entbinden. Entsprechende Gespräche werden nun geführt, bestätigte ein Sprecher der KBV gegenüber der DAZ. Gründe für die Entscheidung seien zum einen persönlich-familiäre. Allerdings habe Müller sich auch enttäuscht über das Verhalten des GKV-Spitzenverbandes im Zusammenhang mit der Einführung der eGK gezeigt, teilte der Sprecher mit. Die Krankenkassen wollten durch das Projekt "Alternative 2012" die Online-Anbindung der eGK im Alleingang beschleunigen. Auch wenn die Gesellschafterversammlung gematik in der vergangenen Woche beschloss, die Online-Anwendungen der neuen Karte nun doch stufenweise einzuführen, habe Müller sich in letzter Zeit vom GKV-Spitzenverband unverstanden gefühlt.



DAZ 2011, Nr. 50, S. 36

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