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Gesundheitspolitik
ApBetrOund AMNOG-Kosten, Apothekerhonorar und ABDA-KBV-Konzept
Wenn Sie an wirtschaftlichen und berufspolitischen Fragen interessiert sind, sollten Sie sich diese Vorträge und Diskussionsrunden auf der Wirtschafts-Interpharm, die am 9. und 10. März im Congress Center Frankfurt stattfindet, nicht entgehen lassen. Hier ein kurzer Überblick:
Krankenkassen und Apotheker: Das Verhältnis zum größten Geschäftspartner der Apotheke, den Krankenkassen, ist getrübt. Rabattverträge, Zwangsrabatt und Retaxationen sind enorme Reibungspunkte. Der Apotheken-Ökonom Professor Dr. Andreas Kaapke macht Kassensturz und durchleuchtet das Verhältnis.
Die neue Apothekenbetriebsordnung soll für die Apotheken laut Bundesgesundheitsministerium auch eine gewisse Entbürokratisierung und finanzielle Entlastungen bringen. Doch wird den Apotheken durch neue Regelungen auch mehr abverlangt, Stichworte sind QMS, Defektur, Rezeptur und Beratung. Dr. Reinhard Herzog hat sich den Verordnungsentwurf unter finanziellen Aspekten genau angesehen und nachgerechnet, was die neue ApBetrO die Apotheken kostet.
Die mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) auf die Apotheken zugekommenen Belastungen sind bereits erheblich zu spüren – und werden sich noch weiter bemerkbar machen. Zu nennen sind vor allem der erhöhte Zwangsrabatt und eine deutliche Reduzierung des Großhandelsrabatts. Womit die Apotheken in diesem Jahr rechnen müssen und was dies für die Verkäuflichkeit von Apotheken bedeutet, werden die Steuerberater Axel Witte und Doris zur Mühlen erläutern.
Die Partnerschaft zwischen Großhandel und Apotheken hat Risse bekommen. Ursache dafür ist in erster Linie das AMNOG, das auch den Großhandel belastet, wobei dieser aber seine Belastungen zu einem Großteil an die Apotheken weitergegeben hat. Ein reduzierter Großhandelsrabatt, Liefergebühren unterschiedlichster Art belasten das Verhältnis. In einer Diskussionsrunde werden Phagro- und Anzag-Chef Dr. Thomas Trümper und Dr. Frank Diener vom Steuerbüro Treuhand Hannover über die Auswirkungen sprechen.
Arzneimittelhersteller können für ihre innovativen Arzneimittel in Zukunft nur noch ein Jahr lang den von ihnen festgesetzten Preis verlangen. Danach geht es in die frühe Nutzenbewertung für Arzneimittel mit der Folge, dass für die Innovation ein Preis mit den Krankenkassen ausgehandelt wird, so es denn einen Mehrwert zu den etablierten Vergleichsprodukten gibt, oder die Innovation muss sich mit einem Festbetrag begnügen. Auf der Wirtschafts-Interpharm diskutieren Experten aus Krankenkassen (Wolfgang Kaesbach), Industrie (Dr. Martin Weiser) und G-BA (Thomas Müller) über die frühe Nutzenbewertung und die Folgen für die Apotheken.
Wo geht’s lang mit dem ABDA-KBV-Konzept? Die intensive Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker zum Nutzen multimorbider Patienten soll den Apothekerberuf in die Zukunft tragen. Doch es gibt noch Hürden zu nehmen, bis ein erstes Modell an den Start gehen kann. Wo die Knackpunkte für den Erfolg – oder für ein Scheitern – des Konzepts liegen, erfahren Sie in der Diskussionsrunde auf der Wirtschafts-Interpharm in Frankfurt mit Niclas Förster, Friedemann Schmidt, Dr. Sibylle Steiner und Ulrich Weigeldt.
Das Apothekerhonorar, die Vergütung für den Apotheker ist seit 2004 unverändert geblieben. Uwe Hüsgen wird auf der Wirtschafts-Interpharm dazu Zahlen liefern, die Anspruch und Wirklichkeit realistisch abbilden. Wird die Vergütung der apothekerlichen Tätigkeit heute noch den Ansprüchen an eine ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Bevölkerung gerecht?
Die Wirtschafts-Interpharm findet am 9. und 10. März im Rahmen des Interpharm-Kongresses statt. Das ausführliche Programm finden Sie im Internet unter www.interpharm.de
AZ 2012, Nr. 10, S. 8
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