Gesundheitspolitik

Kiefer: Stärker um Sorgen und Nöte der Kollegen kümmern

Neues Dreigestirn führt Apothekerschaft: Schmidt (ABDA) – Becker (DAV) – Kiefer (BAK)

Berlin (lk). Als künftiger Präsident der Bundesapothekerkammer will Dr. Andreas Kiefer die "Sorgen und Nöte" der Apotheker stärker in die Beratungen und Entscheidungen einbringen: "Wenn ich gewählt werde, sollen die Sorgen und Nöte der Kollegen – egal wo sie arbeiten – in Zukunft stärker als bisher über die Gremien bis an die Spitze der Bundesapothekerkammer gelangen und die Grundlage aller Entscheidungen bilden", sagte er im AZ-Interview. Er wolle sein Amt "glaubwürdig und authentisch führen" und sich "nicht verbiegen lassen". Mit der Kandidatur Kiefers steht die neue Führungsriege der Apothekerschaft – ABDA, DAV und BAK – so gut wie fest.

Ziel müsse es sein, den Apotheker als Heilberuf und sein Ansehen zu stärken, so Kiefer weiter. Die Zukunft des Apothekerberufs werde "pharmazeutisch entschieden". Aber Pharmazie müsse man sich auch leisten können. Die Spannung zwischen Heilberuf und der kaufmännischen Seite werde erst durch die unzureichende Honorierung erzeugt, so Kiefer.

Mit der Ankündigung Kiefers für die Wahl des Präsidentenamts zur Bundesapothekerkammer am 15. November zu kandidieren, ist die Vorentscheidung über die neue Führungsriege der Apothekerschaft so gut wie gefallen. Wie bereits angekündigt bewirbt sich Friedemann Schmidt als ABDA-Präsident. Die Wahl findet am 6. Dezember statt. DAV-Chef Fritz Becker gilt als gesetzt für den Vorsitz des Deutschen Apothekerverbandes für eine weitere Amtsperiode. Dort wird am 27. November gewählt. Nach Lage der Dinge müssen weder Becker, noch Kiefer und Schmidt bei ihren jeweiligen Wahlen mit Gegenkandidaten rechnen. Mit den Kandidaturen für die Spitzenämter lichtet sich auch der Nebel um die Neubesetzung weiterer Vorstandspositionen.

Preis kandidiert als ABDA-Vizepräsident

Auf Gegenwind einstellen muss sich allerdings Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, mit seiner Kandidatur als ABDA-Vize. Dem Vernehmen nach stehen nicht alle Mitgliedsorganisationen geschlossen hinter der Kandidatur von Preis. Ob es bei der Preis-Wahl eine Überraschung geben könnte, lässt sich nicht abschätzen.

Mit dem angestrebten Wechsel von Preis in die ABDA-Spitze wird im DAV-Vorstand ein dritter Posten frei. Denn dem Vernehmen nach wollen Monika Koch vom Sächsischen Apothekerverband und Peter Homann vom Hessischen Apothekerverband nicht mehr antreten. Als ein Nachfolger steht Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbands, für den geschäftsführenden DAV-Vorstand bereit.

Wie Hubmann gegenüber DAZ.online bereits beim Apothekertag 2012 erklärte, drängt er zwar nicht in dieses Amt. Gerade ein Amt im DAV lasse nicht unbedingt große Dankbarkeit erwarten, so Hubmann. Gleichwohl sei er bereit, Verantwortung zu übernehmen. Er wolle sich jedoch gerne den Anforderungen und Aufgaben stellen und seinen Sachverstand einbringen.

Auch Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, soll bereits signalisiert haben, dass er für den geschäftsführenden DAV-Vorstand zur Verfügung steht, ebenso wie Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes. Im Gespräch ist auch Claudia Berger vom Saarländischen Apothekerverein. Rainer Bienfait, Berliner Apothekerverein, wird dagegen auch für den nächsten Vorstand zur Verfügung stehen.



AZ 2012, Nr. 45, S. 1

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