Wirtschaft

Mehr Privatpatienten bringen mehr Ertrag

Statistik zu Einkommen von Ärzten veröffentlicht

BERLIN (ks) | Die vertragsärztlichen Praxen in Deutschland erzielten im Jahr 2011 Einnahmen von durchschnittlich 486.000 Euro. Der Reinertrag lag im Schnitt bei 235.000 Euro je Praxis. Dies teilte vergangene Woche das Statistische Bundesamt mit. Die Einnahmesituation hängt jedoch stark davon ab, wie viele Privatpatienten eine Praxis behandelt und wie viele Individuelle Gesundheitsleistungen (IGel) sie an Kassenpatienten verkauft.

Beleuchtet wurden sogenannte „Kassenpraxen“ – dies sind alle Praxen, die mindestens einen Euro mit der GKV verdienen. Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen klar auf, weshalb sich die Ärzte immer wieder klar für ein duales Krankenversicherungssystem aussprechen. Ohne Privatpatienten liegen ihre Einnahmen deutlich niedriger.

Während solche Kassenpraxen, die gar keine privatärztlichen Tätigkeiten ausführen, im Mittel Einnahmen von 323.000 Euro erwirtschafteten, kamen Praxen mit bis zu 25 Prozent PKV-Einnahmen im Schnitt auf 398.000 Euro. Lag der privatärztliche Einnahmeanteil zwischen 50 und 75 Prozent, nahm eine Praxis sogar 781.000 Euro ein. Bei einem „Privat-Anteil“ von 75 bis unter 100 Prozent sanken die Einnahmen hingegen leicht auf 710.000 Euro.

Auch der Reinertrag einer Praxis ist vom Anteil der privatärztlich abgerechneten Leistungen abhängig. Der durchschnittliche Reinertrag je Kassenpraxis lag im Jahr 2011 bei 235.000 Euro. Überdurchschnittlich fiel er dabei in Praxen aus, in denen mindestens 25 Prozent der Einnahmen auf privatärztliche Tätigkeiten zurückzuführen waren.

Als Reinertrag bezeichnen die Statistiker die Einnahmen, die einem Arzt nach Abzug aller Kosten für seine Praxis bleiben. Ausdrücklich verweisen sie darauf, dass der Reinertrag nicht identisch mit dem Einkommen der Ärzte ist. Er stelle zwar das Ergebnis des Geschäftsjahres der Praxis dar. Es berücksichtige aber unter anderem nicht die Aufwendungen für Praxisübernahme und für Altersvorsorge. 

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