DAZ aktuell

Apotheken spielen keine Rolle

BERLIN (lk). Als erste Partei haben die Grünen den Entwurf ihres Wahlprogramms unter dem Titel "Zeit für den grünen Wandel" zu Papier gebracht. Auf 183 Seiten beschäftigt sich die Partei aus ihrer Sicht mit den Zukunftsthemen für die nächste Legislaturperiode. Apotheken kommen darin kein einziges Mal vor. Keine Rolle mehr spielt auch die Aufhebung des Mehr- und Fremdbesitzverbotes. Am letzten Aprilwochenende wollen die Grünen auf der Bundesdelegiertenkonferenz das Wahlprogramm verabschieden.

Ausführlich beschäftigt sich der Entwurf des Wahlprogramms im Kapitel "Teilhaben an sozialer Sicherung" mit den mündigen Patienten, die größere Wahlmöglichkeiten zwischen den "unterschiedlichen Behandlungsarten auch unter Einbeziehung anerkannter alternativer Behandlungsmethoden" erhalten sollen. "Die grüne Bürgerversicherung bietet die stabile Grundlage für die notwendige Weiterentwicklung des Gesundheitswesens", heißt es weiter. Denn im Zuge des demografischen Wandels werde der Anteil chronisch und mehrfach sowie psychisch erkrankter Patientinnen und Patienten deutlich ansteigen.

Eine gute Gesundheitsversorgung müsse auch auf dem Land und in sozial benachteiligten Stadtteilen selbstverständlich sein. "Zudem wollen wir die Möglichkeiten im Bereich E-Health, vor allem Telemedizin, besser nutzen, um hochwertige medizinische Versorgung flächendeckend zu gewährleisten", so die Grünen.

Die von Union und FDP eingeführte Nutzenbewertung neuer Arzneimittel loben die Grünen als "wichtigen Schritt". Diese ermögliche, den Preis eines Medikaments davon abhängig zu machen, welcher Patientennutzen mit ihm verbunden ist. "Blockadeversuchen der Pharmaindustrie werden wir entschieden entgegen treten", so die Grünen, die die Pharmahersteller verpflichten wollen, alle Arzneimittelstudien registrieren zu lassen und deren Resultate zu veröffentlichen. "Perspektivisch streben wir eine Angleichung der Preisregulierung und der Regelungen zur Qualitätstransparenz für Arzneimittel innerhalb der EU an", heißt es weiter.



DAZ 2013, Nr. 10, S. 12

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