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Prisma
Die Zeitbombe tickte lautlos
Der Apotheker Jorge O’Kelly war der beste Freund des Arztes Amadeu Prado. Das ist lange her, als der Schweizer Raimund Gregorius ein Buch von Prado erwirbt und nach Lissabon fährt, um den Autor kennenzulernen. Doch Prado ist bereits 1974 an einer Gehirnblutung gestorben, und O’Kelly ist ein mürrischer alter Mann geworden, der erst nach reichlichem Alkoholgenuss ("Trau niemandem, der nicht trinkt") gesprächsbereit wird.
Hier und in weiteren Gesprächen entsteht ein Bild von Prado, der wohl nicht von ungefähr Amadeu hieß, denn er war ein Genie, zumindest ein Traummann. Dabei wusste er, dass er früh sterben würde, denn er hatte ein Aneurysma im Gehirn.
Hier irrte der Autor, denn ein Gehirn-Aneurysma konnte man damals erst postmortal diagnostizieren. Das Gehirn eines lebenden Menschen war eine "black box", bevor in den 1970er Jahren die Computertomografie und die MRT entwickelt wurden – und noch später routinemäßig zur Anwendung kamen. So wundersam das Leben des Amadeu Prado auch war – seinen frühen Tod hätte er nur voraussehen können, wenn er etwas länger gelebt hätte.
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