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Stada führt 2D-Barcode ein

Startschuss für Umsetzung der EU-Fälschungsrichtlinie

BAD VILBEL (ks). Stada setzt auf den 2D-Barcode: Als erstes pharmazeutisches Unternehmen in Deutschland führt es einen Data Matrix Code für Arzneimittel ein. Den Anfang macht das Antipsychotikum Ziprasidon, das bereits seit dem 8. Mai 2013 mit dem neuen Code ausgeliefert wird. Nach und nach werden sämtliche Produkte des hessischen Arzneimittelherstellers mit der neuen Technologie ausgestattet. Die im neuen Code gespeicherten Daten enthalten in maschinenlesbarer Form die Chargenbezeichnung, das Verfallsdatum und die Pharmazentralnummer. Der bisherige Strichcode, der auch weiterhin neben dem 2D-Barcode auf den Packungen zu finden sein wird, enthält lediglich die PZN.

Sämtliche Kennzeichen des Data Matrix Codes werden erfasst, wenn er in der Apotheke eingescannt wird. Dem Unternehmen zufolge wird dies für die Apotheken in der Regel kein Problem sein. Der neue Code sei mit den Softwarenanbietern abgeklärt, Scanner, die 2D-Codes erfassen, seien bereits in den meisten Apotheken vorhanden. Somit könnten gerade die Apotheken von der Neuerung profitieren: Da die manuelle Eingabe von Chargennummer und Verfalldatum entfällt, werde die Warenwirtschaft erheblich erleichtert. Ein weiterer Vorteil: Der 2D-Barcode könne die Arzneimittelsicherheit im Fall von Produktrückrufen erhöhen. Patienten, die eine zurückgerufene Packung bekommen haben, könnten schneller identifiziert und damit ohne Zeitverlust kontaktiert werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die entsprechenden Daten auf eine Kundenkarte der Apotheke übertragen werden.

Neben Apotheken und Kunden ist es natürlich auch das Unternehmen selbst, das sich von der Einführung des Data Matrix Code Vorteile verspricht. "Mit der flächendeckenden Einführung dieser Technologie bereiten wir uns bereits auf die für 2017 geplante Umsetzung der EU-Fälschungsrichtlinie vor", erklärt Dr. Axel Müller, Vorstand Produktion und Entwicklung von Stada. Im Rahmen der Umsetzung dieser Richtlinie sollen Arzneimittel mit besonderen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet werden. Noch feilt die EU-Kommission an den Feinheiten – doch bei Stada geht man fest davon aus, dass der 2D-Barcode im Wettlauf der Systeme das Rennen machen wird. Um Fälschungen zu erkennen, bedarf dieser dann natürlich noch einer Ergänzung – voraussichtlich einer packungsindividuellen Seriennummer. Auch bei SecurPharm, dem deutschen Pilotprojekt zur Umsetzung der EU-Fälschungsrichtlinie, setzt man bekanntlich auf den Data Matrix Code in Kombination mit einer randomisierten Seriennummer. SecurPharm ist allerdings ein Projekt, an dem sich die Generikahersteller – und damit auch Stada – nicht beteiligen. Das hessische Unternehmen sieht darin offenbar keinen Nachteil. Mit der schon jetzt startenden Einführung der 2D-Barcodes sieht man sich "für eine rasche Umsetzung der Vorgaben schon heute gerüstet".

Nicht nur Stada und STADApharm selbst werden ihre Arzneimittel mit dem neuen Code versehen – auch sämtliche anderen deutschen Vertriebsgesellschaften des Konzerns werden den 2D-Barcode verwenden: Aliud Pharma, Hemopharm und cell pharm. Voraussichtlich bis Ende des Jahres werden alle Töchter mit eingestiegen sein, heißt es bei Stada. Der Data Matrix Code wird auf Generika ebenso zu finden sein wie auf OTC-Arzneimitteln.

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