Prisma

Neue Netzhaut durch Zellsuspension

(cae). Eine Zelltransplantation könnte in Zukunft eine Option zur Behandlung der Augenkrankheit Retinitis pigmentosa werden. Darauf deuten Laborversuche an Mäusen hin.

Foto: Optima

Die Retinitis pigmentosa ist eine erbliche Augenkrankheit, an der in Deutschland etwa 20.000 Patienten leiden. Sie beginnt mit Nachtblindheit, dann verkleinert sich das Gesichtsfeld allmählich und schließlich kann der Patient blind werden. Ursache ist das Absterben der Sinneszellen auf der Netzhaut (Fotorezeptoren).

Eine Forschergruppe um den Ophthalmologen Robert MacLaren, Oxford, hat zehn bis zwölf Wochen alten Mäusen, deren Fotorezeptoren bereits komplett abgestorben waren, Vorläuferzellen von Zapfen, den für das Farbwahrnehmung zuständigen Fotorezeptoren, transplantiert. Die Zapfen-Vorläuferzellen stammten aus der Netzhaut von gesunden neugeborenen Mäusen und wurden als Suspension durch die Hornhaut injiziert. Bei etwa einem Drittel der blinden Mäuse entwickelten sich die Vorläuferzellen weiter, regenerierten die Netzhaut und erfüllten ihre Funktion, wie verschiedene Tests zeigten. Über die Qualität des Sehens sagen diese Tests jedoch nichts aus.

Die Forscher meinen, dass ihre Versuche dazu anregen sollten, auch bei Patienten eine degenerierte Netzhaut durch die Transplantation von Vorläuferzellen zu regenerieren.


Quelle: Singh SS, et al. Proc Natl Acad Sci, Online-Publikation 3. Januar 2013.



DAZ 2013, Nr. 3, S. 6

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