Prisma

Mit SRS Tumorgewebe entdecken

Diagnose des Glioblastoms

cae | Ein spezielles bildgebendes Verfahren ist erfolgreich bei Mäusen mit Glioblastom getestet worden und könnte die Hirnchirurgie revolutionieren.

Ein Team um den Chemiker Xiaoliang Sunney Xie an der Harvard University in Cambridge bei Boston hat bereits 2008 die induzierte Raman-Streuung (engl. stimulated Raman scattering, SRS), eine Variante der Laserspektroskopie, entwickelt. Nun haben die Wissenschaftler eine beeindruckende Probe der praktischen Anwendung der SRS gegeben: die exakte Darstellung von Glioblastomen bei Mäusen. Mithilfe der SRS lässt sich das Tumorgewebe im Gehirn genau auf einem Bildschirm abbilden, indem es deutlich anders dargestellt wird als gesundes Gewebe. Dies beruht auf der Tatsache, dass Tumorzellen einen etwas anderen Chemismus als gesunde Zellen aufweisen, der von der SRS erkannt wird.

Die SRS ist der Biopsie, bei der Gewebeproben mit Hämatoxylin und Eosin angefärbt werden, überlegen, weil sie präziser und schneller ist. Nach den erfolgreich verlaufenen Tierversuchen soll sie demnächst auch beim Menschen zur Anwendung kommen; dabei würde sie während der Operation eingesetzt werden und dem Chirurgen zugleich als In-Prozess-Kontrolle dienen.

Mithilfe der SRS könnte es künftig möglich sein, Hirntumoren vollständig zu entfernen und dabei das gesunde Gewebe zu schonen. Damit dürfte sich auch die Prognose für Patienten mit Glioblastom, die derzeit sehr schlecht ist, bessern. 

Quelle: Ji M, et al. Rapid, Label-Free Detection of Brain Tumors with Stimulated Raman Scattering Microscopy. Sci Transl Med 2013;5: 201ra119.

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