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AVWL droht Biogen Idec mit Klage

Streit um Fampyra-Lagerwertverluste geht weiter

BERLIN (ks) | Der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) kämpft weiter um einen Ausgleich der Lagerwertverluste für das Medikament Fampyra der Firma Biogen Idec. Schon im Sommer hatte der Verband den Hersteller aufgefordert, die nach der Vereinbarung eines Erstattungsbetrags entstandenen Verluste der Apotheken zu übernehmen. Eine Reaktion des Unternehmens blieb jedoch aus. Nun droht der AVWL mit einer Klage.

Seit dem 1. März 2013 hat sich der Preis von Fampyra reduziert – eine Folge des zwischen dem Hersteller und Biogen ausgehandelten Erstattungsbetrags nach durchlaufener früherer Nutzenbewertung. Während andere Hersteller in entsprechender Situation die Lagerwertverluste von Apothekern anstandslos übernehmen, verweigere sich Biogen Idec als einziges Unternehmen, so der AVWL.

Dem nun hochgekochten Streit ging im Fall von Fampyra eine wenig glückliche Informationspolitik des Herstellers voraus. Das Unternehmen zeigte sich zwar zunächst dialogbereit. Offenbar jedoch ohne von seiner Auffassung abzurücken, Nachteile für Apotheken nicht ausgleichen zu müssen. Die gesamte Vorgehensweise legt aus Sicht des AVWL nahe, dass eine „sittenwidrige Schädigung“ der Apotheken zumindest billigend in Kauf genommen worden sei.

Ein anwaltliches Schreiben an die Firma stelle nun den letzten Versuch dar, die Angelegenheit „im Sinne einer vernünftigen Zusammenarbeit zwischen Handelspartnern, die auch in Zukunft miteinander kooperieren wollen, zu regeln und eine Vielzahl von Gerichtsverfahren zu vermeiden“, hieß es letzte Woche vom AVWL. „Wenn Biogen Idec auf unsere Forderung weiterhin in keiner Weise reagiert, sind wir zu gerichtlichen Schritten gezwungen, damit die gesetzgeberische Entscheidung von der Firma respektiert und durch eine entsprechende Entschädigung der betroffenen Apotheken befolgt wird“, erklärte AVWL-Geschäftsführer Dr. Sebastian Schwintek. 

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