DAZ aktuell

„Schluss mit der Blockadehaltung“

VdPP drängt auf schnelle Entlassung der Pille danach aus der Rezeptpflicht

BERLIN (jz) | Die Stimmen in der Apothekerschaft, die sich für eine rezeptfreie Abgabe der Pille danach (PiDaNa) aussprechen, werden immer lauter. Vor knapp zwei Wochen sprach sich der Bundesrat für die Aufhebung der Verschreibungspflicht aus. Jetzt fordert der Verband demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP) eine schnelle Umsetzung des Beschlusses. Die Regierung dürfe nicht länger den „durchsichtigen Argumenten“ der Frauenärzte und Kirchen folgen.

Die SPD sollte nach Meinung des VdPP Nägel mit Köpfen machen: Im Bundesrat habe sich die Partei mit ihrer Forderung bereits durchsetzen können. Jetzt solle sie Taten folgen lassen und ihre Position auch in die laufenden Koalitionsverhandlungen einbringen, fordert der Verband. Die Bundesregierung solle endlich ihre „Blockadehaltung“ aufgeben, die sie seit Jahren mit der fehlenden Bundesratsmehrheit gerechtfertigt habe – und die Arzneimittelverschreibungsverordnung entsprechend ändern: „Ideologische Vorbehalte und die Bedienung von Klientelinteressen bei der Union dürfen nicht länger der Aufhebung der Verschreibungspflicht entgegenstehen.“

Adexa fordert Vertrauen in Apotheken und Frauen

Auch die Erste Vorsitzende der Apothekengewerkschaft Adexa, Barbara Neusetzer, sprach sich für die Entlassung der Pille danach aus der Rezeptpflicht aus. Die Arzneimittelfachleute in den öffentlichen Apotheken könnten mit der gebotenen individuellen Beratung für eine sichere Anwendung sorgen. Zudem gingen Frauen in aller Regel verantwortungsbewusst genug mit ihrem Körper um, um die Pille danach nicht zur Dauerverhütung umzufunktionieren. Und im Zweifelsfall bleibe der Gang zum Gynäkologen den Frauen ja auch nicht verwehrt – sondern könne ohne den massiven Zeitdruck nach einer Empfehlung der verantwortlichen Heilberufler aus der Apotheke in Ruhe dennoch erfolgen.

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