Gesundheitspolitik

„App auf Rezept“

Barmer GEK übernimmt Kosten für sehschwache Kinder

BERLIN (lue) | Die Barmer GEK will demnächst die Kosten für eine internetbasierte Therapie für Kinder mit funktioneller Sehschwäche übernehmen. Die vom Arzt verordnete Therapie, mit der Kinder ihr schwaches Auge am Computer trainieren und dadurch ihre Sehfähigkeit verbessern können, werde ab April bezahlt, teilte die Kasse mit. Auch eine App für Smartphone und Tablet sei verfügbar.

Das Angebot richtet sich an bei der Barmer GEK versicherte Kinder, die zwischen vier und zwölf Jahre alt sind. Führt die Standardtherapie bei der funktionellen Sehschwäche – der Amblyopie – nicht zu spürbaren Erfolgen, kann sie durch die „App auf Rezept“ ergänzt werden. Als Standardtherapie wird das gesunde Auge über Jahre hinweg zeitweise abgeklebt, um das schwache zu trainieren.

Vertragliche Basis des Angebots ist eine Vereinbarung mit der OcuNet Gruppe – einem bundesweiten Zusammenschluss von Augenärzten. Am Vertrag beteiligte Augenärzte können die internetbasierte Therapie auf Basis individueller Patientendaten verordnen.

Entwickelt wurde die Stimulationstherapie von Caterna Vision GmbH in Berlin – auf Grundlage eines Verfahrens der TU Dresden. Die Sehübungen bestehen aus visuellen Stimulationen, kombiniert mit Computerspielen im Bildschirmvordergrund, erklärt das Unternehmen auf seiner Internetseite und führt aus, dass sich dadurch die Behandlungszeit von durchschnittlich zwei Jahren auf wenige Monate verkürze. 

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