Wirtschaft

Onkologika mit Rabatt

IMS Health: Fast die Hälfte aller Krebsarzneien rabattiert

BERLIN (ks) | Rabattverträge sind allgegenwärtig - auch bei Arzneien zur Krebstherapie. Hierdurch erzielte Einsparungen sollen dafür sorgen, dass auch hochpreisige moderne Therapien finanzierbar bleiben. Zwischen Mai 2013 und April 2014 waren nach einer Analyse von IMS Health 45 Prozent der in Arztpraxen und Ambulanzen von Kliniken zulasten der GKV abgegebenen Onkologika rabattiert. Bei den Fertigarzneimitteln waren es 58 Prozent der Packungen, und selbst die Zubereitungen standen zu einem Drittel unter Rabattvertrag.

Neben Fertigarzneimitteln spielen in der Krebstherapie Rezepturen eine wichtige Rolle – Rabattverträge gibt es hier wie dort. Mit Blick auf dieses Sparinstrument hat IMS Health beide Arzneimittelgruppen unter die Lupe genommen.

Der Umsatz der Hersteller (Abgabepreis des pharmazeutischen Herstellers ohne Berücksichtigung jeglicher Rabatte) für Antineoplastika und Zytostatika auf GKV-Rezepten aus Praxen und Ambulanzen belief sich IMS zufolge im Einjahreszeitraum von Mai 2013 bis April 2014 auf knapp 3,5 Milliarden Euro. Dahinter standen 5,4 Millionen abgegebene Packungen – 47 Prozent Fertigarzneimittel und 53 Prozent Zubereitungen.

45 Prozent der moderneren Krebsarzneien – die Gruppe der Antineoplastika –, die auf Basis von GKV-Rezepten im Untersuchungszeitraum abgegeben wurden, waren patentgeschützt. Von den nicht patentgeschützten Arzneien dieser Gruppe bestanden für 46 Prozent der Packungen Rabattverträge. In der Gruppe der zytostatischen Hormone waren 87 Prozent der Präparate nicht mehr patentgeschützt. Von diesen wiederum standen 80 Prozent unter Rabattvertrag.

„Die Analyse der aktuellen Marktsituation zeigt, dass der im Jahr 2009 mit der 15. AMG-Novelle verabschiedeten Vorgabe, die Wirtschaftlichkeit bei der Therapie von Krebs zu verbessern, durchaus Rechnung getragen wird. Allerdings sollte im Sinne einer qualitativ hochwertigen Versorgung der Patienten der Einsatz von Rabattverträgen auch nicht übertrieben, sondern dieses Sparinstrument mit Augenmaß eingesetzt werden“, so Dr. Frank Wartenberg, Geschäftsführer von IMS Health in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.